Homophobie als Grundsatz In Köln wird es keine Segnungen für homosexuelle Paare geben
Wenig überraschend hat nun das Erzbistum Köln mitgeteilt, dass es in der Rheinmetropole keine Segnungen von homosexuellen Paaren geben werde. Ende 2023 hatte der verstorbene Papst Franziskus (1936-2025) unter strengen Auflagen die Segnung von homosexuellen Paaren zugelassen, allerdings legte er die finale Entscheidung darüber in die Hände der jeweiligen Bischöfe.
Hardliner ohne Einsicht
Im Fall von Köln sind dies die Hände von Kardinal Rainer Maria Woelki, der in den letzten Wochen gleich mehrfach für neue Negativ-Schlagzeilen sorgte. Der Geistliche gehört bis heute auch zu den stärksten Kritikern von Reformen innerhalb der römisch-katholischen Kirche und votierte auch bei deutschen Bischofskonferenzen immer wieder dagegen. Eine Mehrheit seiner Glaubensbrüder in Deutschland indes sprach sich zuletzt für neue Richtlinien im Bereich der Sexuallehre aber auch mit Blick auf die Einbindung von Schwulen, Lesben und Frauen aus.
Woelki bleibt bis heute bei seiner Absage. Die Weigerung zur Segnung von Schwulen und Lesben in Köln erscheint da nur konsequent, auch wenn der neue Papst Leo XIV. vor kurzem klarstellte, dass die Erlaubnis für homosexuelle Segnungen nicht zurückgenommen werde – auch wenn der Pontifex selbst kein Unterstützer der Community ist. Die aktuellen Regeln sehen dabei sowieso nur eine Segnung mit scharfen Einschränkungen vor – so muss eine solche Zeremonie außerhalb normaler Gottesdienste stattfinden und darf keineswegs mit der Ehe gleichgesetzt werden.
Eine Kirche ohne Ausgrenzung
Das Erzbistum sah sich zur Erklärung in diesen Tagen veranlasst, nachdem die Gruppe „Regenbogenkirche für alle“ der Pfarrei St. Lambertus in Mettmann Rückfragen zur Handhabung in dieser Causa publik machte. Nach der Absage erklärte die Arbeitsgruppe jetzt: „Wir wünschen uns eine Kirche, in der niemand aufgrund der sexuellen Orientierung, der geschlechtlichen Identität, einer Scheidung oder einer Wiederheiratet ausgegrenzt oder sonst diskriminiert wird, sondern alle wertschätzend und gleichberechtigt angenommen werden.“
Das Erzbistum selbst sieht sich derzeit in mehreren Bereichen der Kritik ausgesetzt. Zuletzt hatten die Verantwortlichen in der Domstadt noch versucht zu erklären, dass sie LGBTIQ+-Menschen gleichberechtigt behandeln würden – und ernteten dafür einen veritablen Shitstorm. Nach dem schlagzeilenträchtigen Verbot von Regenbogenfahnen an einer katholischen Schule und der massiven Vertrauenskrise der Bevölkerung kam nun jüngst noch eine Anzeige nach Kirchenrecht des Betroffenenrats von Missbrauchsopfern auf den Tisch – vorab gab es bereits von anderen Geistlichen Rücktrittsforderungen gegenüber Woelki.