Grausame Zensur in Pakistan Die Regierung will alle Kontaktmöglichkeiten der LGBTI*-Community unterbinden
Mit rabiater Gewalt geht die Regierung in Pakistan zielstrebig seit geraumer Zeit gegen Homosexuelle und Trans-Personen im Land vor – nun folgte der nächste Schritt: Die Behörden sperrten den Zugang zur Online-Plattform X, ehemals Twitter – eine der bisher letzten Möglichkeiten, innerhalb der LGBTI*-Community Kontakte zu pflegen.
Komplette Isolation
Im Dezember werden dann außerdem alle virtuellen privaten Netzwerke (VPN) gesperrt werden. Bisher ermöglichte VPN den LGBTI*-Nutzern, anonym zu surfen und damit diverse Beschränkungen online doch noch umschiffen zu können. Nun werden Schwule und queere Menschen indes immer mehr isoliert.
Gay-Aktivisten erklärten anonym online bereits, der Staat wolle damit gerade auch Homosexuelle immer weiter in eine gefährliche Isolation treiben, die zu Depressionen, Angst und zum Suizid führen könne. Es gibt für LGBTI*-Menschen im Land keine Möglichkeiten, sich abseits der digitalen Welt ohne Gefahr auszutauschen oder auch nur zu erkennen zu geben.
Grausame Angriffe auf LGBTI*
Pakistan geht damit seinen menschenverachtenden Kurs offenbar strikt weiter: Seit 2018 existierte im Land ein Selbstbestimmungsgesetz für Trans-Menschen, in diesem Jahr wurde das Recht gestrichen. Ein pakistanisches Scharia-Gesetz hatte entschieden, dass das Gesetz nicht mit dem Islam zu vereinbaren sei. Kurz darauf kam es im Oktober zu den ersten brutalen Morden an Trans-Personen.
Bereits seit 2023 werden verstärkt auch Verbote in den Medien durchgesetzt, die jedwede Darstellung von LGBTI* unterbinden. Immer wieder versuchten in diesem Jahr schwule Aktivisten das Recht auf Straffreiheit einzufordern, unter anderem mit der Idee eines ersten Schwulenclubs in Abbottabad – alle Vorhaben scheiterten, die meisten Männer wurden ins Gefängnis oder direkt in die Psychiatrie eingeliefert. Homosexualität wird somit in Pakistan nach wie mit lebenslangen Haftstrafen geahndet