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„Barbie“ in pakistanischer Provinz Punjab verboten
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Wegen „anstößiger Inhalte“ „Barbie“ in pakistanischer Provinz Punjab verboten

co - 25.07.2023 - 16:46 Uhr

127 Millionen Menschen wohnen in der pakistanischen Provinz Punjab. Es ist das bevölkerungsreichste Verwaltungsgebiet des Landes. Genau hier wurde Greta Gerwigs „Barbie“-Film vorläufig gebannt. Aktuell prüfen Punjabs Behörden, ob möglicherweise eine zensierte Version in die Kinos kommt. 

Das wird beanstandet

Als Begründung führte Ali Nawaz Awan, der Informationsminister der Provinz, laut Frankfurter Rundschau „anstößige Inhalte“ an. Genauer gesagt geht es wohl um LGBTI*-Themen. Andere Teile des Landes sahen kein Problem mit dem Film – dort läuft er ganz normal im Kino.

Hitzige Diskussionen

Dass „Barbie“ vorläufig nicht in Punjabs Kinos gezeigt werden darf, zog in den sozialen Medien einige Kritik nach sich. „Ich habe gerade gehört, dass ‚Barbie‘ in Pakistan verboten ist? Ich habe den Film gestern gesehen. Da gibt es wirklich nichts im Film, das verboten gehört“, so eine Person auf Twitter „Keine Schimpfworte. Keine Nacktszenen. Nichts Obszönes. Nicht einmal irgendwelche LGBTI*-Charaktere. Thematisch geht es im Film darum, dass Frauen alles tun können, was sie wollen, was wohl eine große Bedrohung für unsere Gesellschaftsstruktur ist.“

Zensur in Punjab

Im konservativen, großteils muslimischen Pakistan wurde nicht nur der „Barbie“-Film zensiert oder verboten. Hier wurde der Öffentlichkeit auch „Joyland“ von Saim Sadiq vorenthalten. In „Joyland“ geht es um einen verheirateten Pakistaner, der eine Affäre mit einer trans* Frau hat. Der Film wurde 2022 als erster pakistanischer Film in Cannes uraufgeführt und als bester internationaler Film 2023 geehrt. Er war außerdem Pakistans Beitrag für die Oscar-Zeremonie 2023. Grund für das Verbot des international gefeierten Films lieferte ein Verstoß gegen die „Normen des Anstands und der gesellschaftlichen Moral“. Später wurde das Verbot in den meisten Gebieten Pakistans aufgehoben – nur nicht in Punjab. 

Rechtsanwalt Osama Malik erklärte dem Guardian: Beide Verbote seien sich ähnlich in ihrer „Willkür“ und verstießen gegen die „in der Verfassung garantierten Freiheiten“. Grund dafür sei, dass die Zuständigen sich dem Willen des religiösen Fanatismus beugten: „Die selbsternannten Hüter der öffentlichen Moral, die die Zensurbehörde des Punjab leiten, glauben wahrscheinlich daran, dass ein so harmloser Film wie ‚Barbie‘ den Glauben und die Werte der 100 Millionen Menschen [in Punjab] erschüttern kann.“

Über „Barbie“

Der Realfilm mit Margot Robbie als die ikonische Puppe und Ryan Gosling als wasserstoffblonder Ken ist die erste „Barbie“-Verfilmung mit echten Schauspielenden und die erste, die sich an Erwachsene richtet (SCHWULISSIMO berichtete). Alle vorherigen Filme waren animiert und auf ein junges Publikum zugeschnitten. Der Film läuft seit dem 20. Juli in deutschen Kinos.

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