Großaufgebot der Polizei Polizei betont erhöhte Gefahr von Übergriffen beim Pride in Bautzen
Vor einem Jahr im August 2024 marschierten beim CSD im sächsischen Bautzen rund 700 Neonazis auf, immer wieder kam es zu brenzlichen Situationen, die Abschlussparty musste schlussendlich aus Sicherheitsgründen abgesagt werden – das soll sich beim dritten Pride in der Kreisstadt am kommenden Wochenende in dieser Form nicht wiederholen. Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften und einem verstärkten Sicherheitskonzept ist die Polizei vor Ort.
Großaufgebot der Polizei
Die Polizei geht von einer „erhöhten Gefahr von Übergriffen“ aus und hat die Zahl der Einsatzkräfte noch einmal erhöht, sodass Beamte der Polizeidirektion Görlitz, der Bereitschaftspolizei, des Landeskriminalamtes, des Polizeiverwaltungsamtes sowie der Bundespolizei in der Stadt sein werden. Zudem werden für Autos und den öffentlichen Nahverkehr weite Teile der Innenstadt aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die Stadt selbst spricht von „erheblichen Verkehrsbehinderungen.“ Darüber hinaus hat das Landratsamt diverse Auflagen beschlossen, um die Lage sicherer zu machen, darunter unter anderem ein Verbot von „einschüchternder Kleidung“ wie einheitlich schwarzen Outfits, Springerstiefeln oder Bomberjacken. Ebenso untersagt wurden Marschmusik, Trommeln, Marschieren im Gleichschritt, Pyrotechnik, Fackeln, Dosen sowie Glasflaschen und Alkohol.
„Am bevorstehenden Einsatztag verfolgt die Polizei in Bautzen das Ziel, allen friedlichen Versammlungsteilnehmern die Ausübung ihrer Grundrechte auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit zu gewährleisten. Dazu wird die Polizei, wie auch im Jahr zuvor, mit zahlreichen Kräften unterwegs sein, um einen friedlichen Ablauf aller Versammlungen zu gewährleisten und mögliche Straftaten konsequent zu verfolgen“, so die Einsatzleitung.
Rechte Gegen-Demonstration zum Pride
Neben dem CSD sind auch mehrere weitere Pride-Veranstaltungen angemeldet, zudem allerdings auch einen Gegen-Demonstration zum CSD am Friedrich-Engels-Platz. Die zumeist rechtsextremen CSD-Hasser sollen dann hinter der Pride-Parade hermarschieren. Es könne dabei sehr wahrscheinlich zu spontaner verbaler und physischer Gewalt zwischen den Demonstrations-Teilnehmern aus dem rechten und linken Spektrum kommen, warnt die Polizei eindringlich. Erwartet werden bis zu 3.000 Pride-Teilnehmer, die unter dem Motto „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Auch in Bautzen!“ ab 12.30 Uhr mittags durch die Stadt ziehen werden. Auch die Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sophie Koch (SPD), ist mit dabei.