Alarmierender FBI-Bericht „Nationale Notlage“ bei Gewalt gegen die US-Community
Der jüngste FBI-Bericht zur Hasskriminalität in den USA gegenüber LGBTIQ+-Menschen ist alarmierend: Obwohl die Gesamtkriminalität in den Vereinigten Staaten von Amerika erfreulicherweise sinkt, stagnieren die Attacken auf Schwule, Lesben und queere Personen auf hohem Niveau.
12.000 Angriffe, sieben Morde
Offiziell verzeichneten die Strafverfolgungsbehörden im letzten Jahr fast 12.000 Angriffe auf die Community, darunter allein mehr als 2.800 Gewaltverbrechen, der allergrößte Teil davon aufgrund der Homosexualität der Opfer. Wie in anderen Ländern geht auch das FBI in den USA davon aus, dass ein Großteil der Übergriffe nicht angezeigt worden sind, noch dazu, wo von den rund 16.500 meldepflichtigen Behörden 81 Prozent angaben, dass es zu keinem einzigen Hassverbrechen gekommen sei – ein Umstand, der Zweifel aufkommen lässt. Zu den Straftaten gegen Personen gehörten vor allem Einschüchterung, einfache und schwere Körperverletzung, Vergewaltigung und Mord. Es wurden 21 Vergewaltigungen und sieben Morde gemeldet.
Die meisten Opfer sind schwul
Fast jede fünfte Anzeige (17,2%) aufgrund von erlebter Diskriminierung in den USA wird inzwischen von Menschen aufgegeben, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zum Opfer wurden – das sind fast 2.000 Schwule, Lesben und Bisexuelle. Übertroffen werden die Diskriminierungsfälle nur noch von Angriffen aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit sowie religiös motivierte Attacken.
Die mit deutlichem Abstand größte Opfergruppe innerhalb der LGBTIQ+-Community sind schwule Männer, sie machen als explizite Einzelgruppe 52 Prozent aller Fälle von Straftaten gegen die Community aus. Weitere 37 Prozent aller Fälle waren durch Vorurteile gegen Homosexuelle insgesamt sowie Bisexuelle motiviert.
Nationale Notlage
„Die Daten des FBI zu Hassverbrechen für das Jahr 2024 haben eine nationale Notlage offenbart, die sich vor aller Augen verbirgt. Jeder hat das Recht, in diesem Land sicher zu sein und die Chance zu haben, sich zu entfalten. Aber Politiker, die gegen Gleichberechtigung sind, verbreiten weiterhin Lügen über LGBTIQ+-Menschen und versuchen, uns aus immer mehr Bereichen der Gesellschaft zu verdrängen“, so Kelley Robinson, Präsidentin der queeren Organisation Human Rights Campaign.
Des Weiteren betonte Robinson: „Diese Verleumdungen haben ihren Preis. Das FBI hat eine erschreckende Realität aufgedeckt: Unsere Community ist nach wie vor Ziel von Gewalt – und das ist inakzeptabel. LGBTIQ+-Personen sollten wie alle anderen auch frei sein, ihr Leben zu leben, ihrer Karriere und Ausbildung nachzugehen, sich ein Zuhause aufzubauen und ihren amerikanischen Traum zu verwirklichen, ohne dass die Gefahr von Gewalt über ihnen schwebt. Die Daten des FBI zeigen deutlich: Wir brauchen mehr Unterstützung von unseren politischen Führern, statt Feindseligkeit und Angriffe, die darauf abzielen, uns zu dämonisieren.“