World Pride in Washington DC Community zeigt sich vereint: Die Revolution ist jetzt!
In Washington DC wird in den kommenden knapp drei Wochen der World Pride gefeiert – ein Event, dessen Kernthema in diesem Jahr die Angriffe von US-Präsident Donald Trump auf die Community sind, insbesondere auf trans* Menschen. Mit einem gigantischen Quilt in Sichtweite zum Weißen Haus auf dem Rasen der National Mall startete des Festival frei nach dem Motto: Freedom to Be. Die Freiheit, so zu sein, wie man ist.
Der dunkle Schatten von Donald Trump
Geplant sind für die kommenden Wochen hunderte Kundgebungen, Demonstrationen und Seminare, aber auch Partys und anderweitige Feierlichkeiten. Das Ganze gipfelt in einem zweitägigen Abschlussfestival am 7. und 8. Juni. Erwartet werden mehr als eine Million Besucher aus der ganzen Welt, auch wenn die Angst in diesem Jahr größer ist als die Jahre zuvor. Zwei queere Organisationen, die Egale Canada und die African Human Rights Coalition, sprachen im Vorfeld Reisewarnungen für nicht-binäre und trans* Menschen aus.
Zeit für die Revolution
Dabei sei es gerade jetzt und gerade in diesem Jahr besonders wichtig, „sichtbar zu sein, gesehen zu werden, unsere Freiheiten zu schützen und zu zeigen, dass wir dafür kämpfen“, so Ryan Bos, Geschäftsführer der Capital Pride Alliance. Vielerorts sei in der nationalen wie internationalen Community vor Ort seit dieser Woche eine verstärkte Kampfbereitschaft spürbar. Das bestätigte auch der schwule Washingtoner Stadtrat Zachary Parker: „Wir waren schon einmal soweit. Dies ist zwar Neuland, aber der Kampf für die Menschlichkeit ist für die Mitglieder der LGBTIQ+-Community nicht neu. Die Revolution ist jetzt. Es gibt keine größere Demonstration des Widerstands, als präsent zu sein und man selbst zu sein, und das ist es, was World Pride für Millionen von Menschen darstellen wird.“
Sichtbarkeit in schwierigen Zeiten
Auch in schwierigen Zeiten und in schwierigen Ländern müsse der World Pride stattfinden, betonte auch der Aktivist und Journalist Mariano Ruiz: „Wenn wir den Präzedenzfall schaffen, dass globale LGBTIQ+-Veranstaltungen unter rechtsgerichteten oder Anti-LGBTIQ+-Regierungen nicht stattfinden können, disqualifizieren wir effektiv eine wachsende Liste von Ländern von der Ausrichtung. Denjenigen, die sagen, dass die Teilnahme am World Pride Trumps Politik normalisiert, sage ich: Gibt es ein größeres Statement als queere, transsexuelle, intersexuelle und nicht-binäre Menschen aus der ganzen Welt, die sich trotzig in seiner Hauptstadt versammeln? Gibt es eine kraftvollere Erklärung, als dort sichtbar zu sein, wo er uns lieber verschwinden lassen würde?“