Urteil in Mönchengladbach Mehrjährige Haft- und Bewährungsstrafen für vier junge Täter, die Homosexuelle dateten und ausraubten
Das Landgericht Mönchengladbach verurteilte gestern vier junge Männer im Alter zwischen 19 und 22 Jahren, weil sie mit der Dating-Masche mehrere schwule Männer gezielt ausgeraubt hatten. Über die schwule Dating-App Romeo hatten sie Homosexuelle kontaktiert und diese anschließend beim Treffen malträtiert und beraubt.
Haft- und Bewährungsstrafen
Die beiden Haupttäter, zwei Brüder im Alter von 19 und 20 Jahren, wurden zu einer Jugendhaftstrafe von vier Monaten und zwei Jahren verurteilt, die beiden anderen Mittäter erhielten drei Jahre und zehn Monate beziehungsweise eine zweijährige Bewährungsstrafe.
Alle vier Täter waren vor Gericht geständig, hatten aber auch erklärt, sie hätten die schwulen Männer überfallen, um ihnen eine Lektion zu erteilen, denn Nutzer der Romeo-App seien pädophil und an Minderjährigen interessiert. Diese Erklärung ließ der Vorsitzende Richter nicht gelten und betonte überdies, dass ihr Vorgehen unter keinen Umständen gerechtfertigt gewesen ist.
Opfer leiden bis heute
Zwei der drei Opfer hatten letzte Woche vor Gericht die brutalen Überfälle geschildert; allesamt leiden die Männer bis heute darunter. Besonders brutal war der Angriff auf einen schwulen Geschäftsmann: Der 55-Jährige wurde mit einem Messer am Hals zur Herausgabe von Wertgegenständen gezwungen, später traten sie auf ihn ein und sperrten ihn in den Kofferraum seines eigenen Autos ein.
In diesem Jahr ist es immer wieder zu ähnlich gelagerten Angriffen auf Homosexuelle mittels der Dating-Masche gekommen, die meist sehr brutalen Vorfälle ereignen sich dabei sowohl im ländlichen Raum wie auch in Großstädten wie beispielsweise München, Berlin oder Hamburg. Zuletzt machten zwei Überfalle dieser Art in Lüneburg Schlagzeilen, eines der Opfer war ein JU-Politiker. Der junge Mann überlebte die Tat aller Voraussicht nach nur, weil ein Passant zur Hilfe eilte.