Erneut Überfall mit App-Masche Polizei fahndet in Hamburg nach Jugendbande, die Jagd auf Schwule macht
Und schon wieder ist es mittels der Dating-Masche zu einem Überfall auf einen schwulen Mann gekommen – dieses Mal traf es einen 47-jährigen Mann in Hamburg. Er kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.
Schwere Kopfverletzungen
Der schwule Mann hatte sich vermeintlich mit einem anderen Mann über eine Dating-App für ein Sexdate verabredet. Treffpunkt war die Marienthaler Straße. Dort allerdings warteten vier Täter auf ihn und schlugen brutal auf den 47-Jährigen ein. Der Mann wurde nach Polizeiangaben schwer verletzt und erlitt insbesondere schwere Frakturen im Gesicht und am Kopf, darunter ein Jochbeinbruch. Mit dem Notarzt musste der Homosexuelle ins Krankenhaus gebracht werden.
Fahndung nach Jugendbande
Von den vier Tätern fehlt bis jetzt jede Spur – die jungen Männer hatten ihre Gesichter mit Halstüchern vermummt. Nach Angaben des Opfers hatten alle vier Täter einen osteuropäischen Akzent und seien sehr jung gewesen, möglicherweise noch unter 18 Jahren. Es ist davon auszugehen, dass die Jugendbande erneut zuschlagen könnte.
Die Polizei geht nach bisherigem Ermittlungsstand von einer klar homophoben Attacke aus, die Täter haben sich demnach ihr Opfer aufgrund seiner Homosexualität ausgesucht. Der Vorfall ereignete sich bereits in der Nacht vom 15. auf den 16. August, wurde aber erst jetzt von den Ermittlern publiziert, die die Bevölkerung um Mithilfe bitten. Zeugen mögen sich an das Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 040/4286-56789 wenden.
Starke Zunahme an Angriffen auf Schwule
Seit Beginn des Jahres mehren sich in ganz Deutschland die brutalen Überfälle auf schwule Männer – das Vorgehen ist stets gleich: Die späteren Opfer werden über Dating-Apps für ein vermeintliches Sexdate angeschrieben. Am vereinbarten Treffpunkt werden die Homosexuellen dann überfallen und ausgeraubt, in vielen Fällen tragen die Opfer schwere, teils lebensgefährliche Verletzungen davon. Zuletzt kam es erst vor kurzem in Nordrhein-Westfalen und Bayern zu solchen Attacken. Die Polizei rät zu verstärkter Vorsicht beim Dating von schwulen Männern. Die Täter sind zumeist junge Heranwachsende.
Im Deutschland sind die Fälle von Hasskriminalität gegenüber Homosexuellen zuletzt binnen eines Jahres um 65 Prozent angestiegen, in Hamburg sogar um 75 Prozent. Aus Scham oder Angst werden dabei 90 Prozent der Straftaten gegen Schwule und Lesben gar nicht erst zur Anzeige gebracht.