Bereit für die US-Wahl Großes Interesse und Wahlbereitschaft für die Präsidentschaftswahl im November innerhalb der LGBTI*-Community
Wahlbereit und wahlwillig – so lassen sich die Daten der neusten Studie der LGBTI*-Organisation Human Rights Campaign mit Blick auf die anstehende US-Präsidentschaftswahl im November zusammenfassen. 95 Prozent der erwachsenen LGBTI*-Amerikaner haben sich als Wähler registriert, rund 93 Prozent wollen auch tatsächlich wählen gehen.
Voting für Kamala Harris
Auch andere LGBTI*-Verbände in den USA wie GLAAD hoffen darauf, dass die Stimmen der Community einen Ausschlag geben werden – ihr Wunschkandidat für das Weiße Haus ist dabei ganz klar die Demokratin Kamala Harris. Laut der HRC-Umfrage wollen 74 Prozent der LGBTI*-Wähler Harris ihre Stimme geben. Für Donald Trump votieren aktuell nur 7,5 Prozent. Befragt wurden laut HRC rund 2.400 homosexuelle und queere Amerikaner im August dieses Jahres.
Zweifel an Studienergebnissen
Wie zuverlässig das Ergebnis tatsächlich ist, wird sich schlussendlich allerdings erst im Anschluss an die Wahl zeigen, dennoch überraschen die Zahlen ein wenig und widersprechen allen bisherigen Studien. Bei der letzten Präsidentschaftswahl hatten 28 Prozent der LGBTI*-Menschen für Donald Trump gestimmt.
Die unabhängige Umfrage von Data for Progress zeigte überdies in diesem Jahr auf, dass LGBTI*-Themen für homo- und bisexuelle Wähler (LGB) nicht mehr wahlentscheidend sind, durchaus hingehen Themenschwerpunkt wie Wirtschaft, Arbeitsplätze, Inflation und Migration. Nur elf Prozent der Homosexuellen blicken bei ihrer Wahlentscheidung auch auf LGBTI*-Aspekte der Kandidaten.
Die neue Studie von HRC überrascht auch hier bei der Themensetzung: Binnen eines halben Jahres seien für knapp 52 Prozent der LGBTI*-Wähler nun doch die Gleichstellung und die Gesetzgebung für Homosexuelle und queere Menschen maßgeblich. Wie es zu diesem plötzlichen Sinneswandel gekommen sein soll, lässt die Befragung der LGBTI*-Organisation offen.
Wahlmüde oder nicht?
Auch die Bereitschaft zur Wahlbeteiligung selbst scheint sich massiv gesteigert zu haben. Im Frühjahr dieses Jahres hatten nur 61 Prozent der LGBTI*-Wähler angegeben, wählen gehen zu wollen – kein Vergleich also zu den 93 Prozent in der Befragung von August. Ein Blick ins Detail zeigt, dass vor allem ältere Homosexuelle bereit für die Wahl sind: Bei der jungen Generation Z sind 81 Prozent wahlmotiviert, bei den Schwulen und Lesben 60+ sind es 95 Prozent.
Macht der LGBTI*-Wähler
Shoshana K. Goldberg, HRC-Direktorin für öffentliche Bildung und Forschung, betonte dabei die Bedeutung der LGBTI*-Community für die kommende Wahl: „Diese Ergebnisse unterstreichen die Macht der LGBTI*-Wähler. Praktisch alle LGBTI*-Amerikaner sind registriert und motiviert, bei dieser Wahl zu wählen. Die LGBTI*-Community ist vielfältig, mit einer breiten Palette von Themen, von der Wirtschaft über die Bürgerrechte bis hin zur Demokratie, die die Gemeinschaft an die Urnen bringen. Zweifellos werden die LGBTI*-Wähler bei dieser Wahl und darüber hinaus weiterhin an die Wahlurnen gehen, um für unser Recht zu kämpfen, frei von Diskriminierung zu leben und zu gedeihen.“