Spahns nächstes Projekt Blutspendeverbot auf dem Prüfstand
Nach dem Verbot der Konversionstherapie an Minderjährigen (SCHWULISSIMO berichtete), richtet Gesundheitsminister Jens Spahn nun seine Aufmerksamkeit auf das bestehende Blutspendeverbot für schwule und bisexuelle Männer und Transsexuelle. Momentan dürfen diese in Deutschland nur dann Blut spenden, wenn sie ein Jahr lang enthaltsam gelebt haben.
Die Bundesärztekammer prüft laut Spahn gerade das bisherige Verbot. Er selbst spreche laut BILD gerade mit diesen Institutionen, um zu schauen, wie man hier „eine Auflösung“ schaffen könne. Und das, nachdem das Bundes-Gesundheitsministerium erst Anfang April einen Vorschlag zur Gleichbehandlung aller Blutspender ablehnte (SCHWULISSIMO berichtete).
Dabei braucht Deutschland dringend neue Blutkonserven: Das Deutsche Rote Kreuz wirbt sogar schon mit Fußballer Jérôme Boateng, um möglichst viele zum Spenden zu bewegen. Die LGBTI*-Organisation Prout at Work erläutert in ihrem Positionspapier, warum die Blutspende dringend überdacht werden muss und wie es besser geht – andere Länder haben es schon vorgemacht. Der Berliner Aktivist Lucas Hawrylak startete unterdessen eine Petition an den Gesundheitsminister.