Neue Razzien in Moskau Brutale Durchsuchungen in weiteren Gay-Clubs - Polizei entdeckt "BDSM-Raum"
Eine Woche nach den brutalen Razzien in drei Schwulenclubs in Moskau am ersten Dezemberwochenende, ist die Polizei jetzt erneut gegen zwei Treffpunkte von Homosexuellen vorgegangen – Ziel dieses Mal waren schon wieder zwei Gay-Clubs in Moskau, wie Novaya Gazeta Europe und die staatliche Zeitung Iswestija berichten. Videos auf X dokumentieren überdies die brutalen Durchsuchungen. Gäste wurden demnach mit Waffengewalt zu Boden gedrückt. Ob abermals schwule Männer auch verhaftet wurden, ist offiziell nicht bekannt.
Gezielte Suche nach Homosexuellen
Nach Angaben der Zeitung Iswestija suchte die Polizei bei der Razzia in den beiden schwulen Nachtclubs Sisters und Bizarre nach „Vertretern nicht-traditioneller sexueller Orientierungen.“ Bei einem Club-Besucher wurden demnach Drogen sichergestellt, im Club Bizarre seien „Räume mit BDSM-Ausrüstung“ entdeckt worden. Online auf X wird vermutet, dass es demnach auch zu weiteren Verhaftungen gekommen ist, eine Bestätigung seitens der Moskauer Stadtverwaltung gibt es bisher nicht.
Welle von Razzien in Schwulenclubs
Vor einer Woche waren mehrere Dutzend Homosexuelle in drei Schwulenclubs in Moskau verhaftet worden, kurz darauf wurde ein Dutzend von ihnen im Eilverfahren schuldig gesprochen gegen das Anti-Homosexuellen-Gesetz sowie auch gegen das Extremismus-Gesetz im Land verstoßen zu haben.
Vor einem Jahr stufte Russland die LGBT-Bewegung insgesamt als „extremistische Organisation“ ein, was der Polizei ein nahezu unbegrenztes und willkürliches Vorgehen sowohl gegen LGBTI*-Vereine, Clubs und Unternehmen wie aber auch gegen Privatpersonen erlaubt. Die Strafe für die schuldig gesprochenen schwulen Männer von Anfang Dezember steht noch aus – das Strafmaß kann von einer Geldbuße bis hin zu 12 Jahren Haft reichen.