Direkt zum Inhalt
Neue Razzien in Moskau

Neue Razzien in Moskau Brutale Durchsuchungen in weiteren Gay-Clubs - Polizei entdeckt "BDSM-Raum"

ms - 10.12.2024 - 10:30 Uhr
Loading audio player...

Eine Woche nach den brutalen Razzien in drei Schwulenclubs in Moskau am ersten Dezemberwochenende, ist die Polizei jetzt erneut gegen zwei Treffpunkte von Homosexuellen vorgegangen – Ziel dieses Mal waren schon wieder zwei Gay-Clubs in Moskau, wie Novaya Gazeta Europe und die staatliche Zeitung Iswestija berichten. Videos auf X dokumentieren überdies die brutalen Durchsuchungen. Gäste wurden demnach mit Waffengewalt zu Boden gedrückt. Ob abermals schwule Männer auch verhaftet wurden, ist offiziell nicht bekannt. 

Gezielte Suche nach Homosexuellen

Nach Angaben der Zeitung Iswestija suchte die Polizei bei der Razzia in den beiden schwulen Nachtclubs Sisters und Bizarre nach „Vertretern nicht-traditioneller sexueller Orientierungen.“ Bei einem Club-Besucher wurden demnach Drogen sichergestellt, im Club Bizarre seien „Räume mit BDSM-Ausrüstung“ entdeckt worden. Online auf X wird vermutet, dass es demnach auch zu weiteren Verhaftungen gekommen ist, eine Bestätigung seitens der Moskauer Stadtverwaltung gibt es bisher nicht.

Welle von Razzien in Schwulenclubs 

Vor einer Woche waren mehrere Dutzend Homosexuelle in drei Schwulenclubs in Moskau verhaftet worden, kurz darauf wurde ein Dutzend von ihnen im Eilverfahren schuldig gesprochen gegen das Anti-Homosexuellen-Gesetz sowie auch gegen das Extremismus-Gesetz im Land verstoßen zu haben. 

Vor einem Jahr stufte Russland die LGBT-Bewegung insgesamt als „extremistische Organisation“ ein, was der Polizei ein nahezu unbegrenztes und willkürliches Vorgehen sowohl  gegen LGBTI*-Vereine, Clubs und Unternehmen wie aber auch gegen Privatpersonen erlaubt. Die Strafe für die schuldig gesprochenen schwulen Männer von Anfang Dezember steht noch aus – das Strafmaß kann von einer Geldbuße bis hin zu 12 Jahren Haft reichen. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

EU droht mit Sanktionen

Konsequenzen für Georgien?

Die Regierung in Georgien greift seit 2024 die LGBTIQ+-Community und die Meinungsfreiheit massiv an. Nun droht die EU mit ernsten Sanktionen.
Empörung über die UN

Bericht stößt auf massive Kritik

Queere Vereine verurteilen einen UN-Bericht zur Gewalt an Frauen und sprechen von „völlig falschen und bizarren Theorien“ über queere Personen.
Keine Schutzmaßnahmen in Haft

Neue US-Regeln für queere Personen

Die US-Regierung hat die Richtlinien für queere Menschen in Haft geändert: Bei der Unterbringung zählt nur noch das Geschlecht bei der Geburt.
Attentatsversuch Wien Pride

Erstes Urteil gegen 16-Jährigen

Ein 16-jähriger Schüler wurde jetzt schuldig gesprochen, einen Anschlag auf die Regenbogenparade in Wien 2023 geplant zu haben.
Home Alone

Alleinlebend in Deutschland

Der Trend bleibt: Auch 2024 lebten über zwei Millionen LGBTIQ+-Menschen in Deutschland allein, besonders ausgeprägt bei Senioren und jungen Personen.
Mehr Streit um Regenbogenfahne

Georgette Dee und die CSU

Sängerin Georgette Dee kritisiert mit scharfen Worten das Flaggenverbot von Julia Klöckner, während die CSU mit ganz neuen Ideen Schlagzeilen macht.
Lebensrealitäten in der Kirche

Österreichs Jugend fordert Umdenken

Die Kirche müsse die Lebensrealitäten aller LGBTIQ+-Menschen anerkennen, forderte nun die katholische Jugendorganisation in Österreich.
Die Macht der Hardliner

Konversionstherapien in England

Die Finanzmittel der Konversionstherapie-Anbieter in Großbritannien sind massiv angestiegen, betont jetzt Amnesty International. Kehrtwende abgesagt?