Direkt zum Inhalt
Starke Gegenworte

Starke Gegenworte Amerika sei gescheitert, sagt Mary Trump, die lesbische Nichte des US-Präsidenten - und will trotzdem Mut machen

ms - 10.03.2025 - 15:00 Uhr
Loading audio player...

Starke Gegenworte zu Donald Trumps aktueller Politik kommen jetzt von seiner lesbischen Nichte: In mehreren Blog-Einträgen erklärte Maria Trump nun, dass die jüngste Rede ihres Onkels „grotesk“ und „eine atemberaubende und schamlose Zurschaustellung eines amerikanischen Gemetzels“ gewesen sei. Ihr bitteres Fazit: „Amerika ist vorbei!“

Das Experiment ist gescheitert 

Donald Trump habe die Menschen davon überzeugen können, gegen ihre eigenen Interessen zu stimmen. Noch immer könne sie dabei nicht so richtig verarbeiten, was ihr Onkel alles gesagt habe, so Maria Trump weiter: „Die endlosen Verlogenheiten, die unberechenbare Grausamkeit und die unaufhörliche Gewalt, die Angriffe auf unsere Verbündeten, auf die Schwächsten unter uns, auf unsere Rechte, auf unsere Heimat – das war schwer zu ertragen. Die Art und Weise, in der Donald das amerikanische Volk mit dem abscheulichen Gift, das seine Vision von Amerika, ja von der Menschheit ist, übergoss, werde ich nie vergessen.“

Dabei übt die Psychologin und Bestseller-Autorin auch Kritik an den Demokraten im US-Kongress: „Donalds Rede, die Kapitulation vor der faschistischen republikanischen Partei und die stumme Duldung der Demokraten, all das bestätigt, dass die amerikanische Demokratie auf die falsche Seite von Messers Schneide gefallen ist und wir das amerikanische Experiment zum Scheitern gebracht haben.“ Amerika sei in seiner derzeitigen Form „vorbei“ und am Ende, so die lesbische Schriftstellerin.

Kampf für Demokratie 

So düster dabei die Zeiten seien, so sehr will die 59-Jährige auch Mut machen: „Es geht darum, dass wir uns in einem Moment befinden, in dem das Wichtigste, was wir tun können, nicht als Demokraten, sondern als Menschen, die an die amerikanische Demokratie glauben, die glauben, dass das amerikanische Experiment irgendwie wiederbelebt werden muss, darin besteht, die Dringlichkeit und Notwendigkeit zu verstehen, Zeugnis abzulegen von dem, was um uns herum geschieht. Der Blick auf das, was vor uns liegt, ist der einzige Weg, um Halt zu finden und uns zu orientieren. Nur dann können wir gemeinsam den effektivsten Weg finden, um voranzukommen. Denn letztlich reicht es in diesem Fall nicht aus, nur Zeugnis abzulegen. Wir müssen uns selbst in die Lage versetzen, den Lauf der Geschichte zu verändern. Und das können wir tun, indem wir unsere Arbeit als Amerikaner tun, die an die Rettung der Demokratie glauben – indem wir nicht aufgeben und uns weigern, immer nachzugeben.“ 

Offenbar davon beflügelt gab es zeitlich aus Hollywood erste positive Signale: Einer der erfolgreichsten Regisseure der USA, Paul Feig („Ghostbusters“), spendete spontan 300.000 US-Dollar an mehrere queere Organisationen mit dem erklärten Ziel, „Trumps Fanatismus“ zu bekämpfen. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Neue Richtlinien beim Dating

Großbritannien verschärft Regeln

Wer ab heute in Großbritannien eine schwule Dating-App öffnen will, braucht eine Altersverifikation - auch als Tourist. Ein Vorbild für Deutschland?
Ende der Antidiskriminierung

Queere Petition als letzte Rettung?

Die EU hat das geplante Antidiskriminierungsgesetz ad acta gelegt, Kritiker befürchten massive Einschnitte, queere Vereine fordern nun ein Umdenken.
Ermittlung gegen Bürgermeister

Vorgehen nach Budapest Pride

Ungarn macht ernst: Budapests Bürgermeister Gergely Karacsony muss kommende Woche zum Polizeiverhör erscheinen, weil er den CSD möglich machte.
Regenbogen über dem Bundesrat

Pride-Flagge wird zum CSD gehisst

Der Streit geht weiter: Der Bundesrat wird zum Berliner CSD die Regenbogenfahne hissen - anders als am Bundestag.
Freiheit für Hernández Romero

125 Tage im Foltergefängnis

Der schwule Maskenbildner Andry Hernández Romero ist frei! Die USA hatte ihn zuvor ohne Prozess in ein Foltergefängnis nach El Salvador abgeschoben.
Peter Schmidt ist tot

Hamburger Designer von Weltruf

Das lila Design von Milka oder ikonische Parfümflakons: In seiner Wahlheimat Hamburg verstarb der schwule Star-Designer Peter Schmidt mit 87 Jahren.
Besserer Schutz im Club

Awareness-Konzept in Wien

40 % der Wiener fühlen sich unsicher beim Clubbing, gerade auch queere Menschen. Ab 2026 wird ein Awareness-Konzept bei Events deswegen zur Pflicht.
Urteil mit großer Bedeutung

Präzedenzfall für US-Queers?

Ein Gericht in Kanada setzte vorerst die Ausweisung eines queeren US-Bürgers aus. Begründung: In den USA könnte es nicht mehr sicher für LGBTIQ* sein.
Hass-Kampagne in der Türkei

Perfide Umfrage in der Bevölkerung

Die Türkei geht mit immer extremeren Mitteln gegen die Community vor, jetzt soll eine perfide Befragung der Bevölkerung den Hass auf LGBTIQ+ befeuern.