Direkt zum Inhalt
Klagewelle in Südkorea

Klagewelle in Südkorea Kampf um Gleichberechtigung - Schwule und Lesben klagen für das Recht auf Eheschließung

ms - 15.10.2024 - 15:00 Uhr
Loading audio player...

In Japan mehren sich die Hoffnungen, dass mit dem neuen Premierminister die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe greifbar wird, nun wollen Homosexuelle in Südkorea nachziehen – elf schwule und lesbische Paare klagen jetzt auf Öffnung der Ehe. 

Klage in mehreren Städten

In allen Fällen wurde den Schwulen und Lesben von den jeweiligen Behörden auf Grundlage des Zivilgesetzes die Eintragung einer gleichgeschlechtlichen Ehe verweigert, weswegen diese nun in einer gebündelten Aktion Klage eingereicht haben, unter anderem gegen die Stadt Seoul aber auch gegen andere Gemeinden und Städte. 

In einer Pressekonferenz erklärte einer der beauftragten Anwälte, dass die Weigerung der Regierung für eine Homo-Ehe die Grundrechte von Menschen verletze und daher verfassungswidrig sei. Die Einbeziehung von Schwulen und Lesben in der Ehe sei eine Frage der Würde und darüber hinaus auch ein wichtiges Anliegen der Betroffenen mit Blick auf gleiche Rechte, mehr Schutz sowie Respekt und Anerkennung im Alltag – und auch im Bezug auf das finanzielle Einkommen.  

Langer Kampf um mehr Rechte

Zwei der elf Paare, die jetzt klagen, haben bereits im Sommer für Schlagzeilen gesorgt – ein lesbisches Paar erkämpfte sich das Recht auf ein Kind mittels Samenspende, ein schwules Paar erreichte vor dem Verfassungsgericht, dass die staatliche Krankenversicherung auch homosexuelle Beziehungen anerkennen muss. Die jetzt eingereichten Klagen werden nun wohl erneut den Gang durch die Instanzen gehen bis hinauf zum Verfassungsgericht von Südkorea. 

Noch vor zehn Jahren war ein schwules Paar mit einer ähnlichen Klage vor Gericht gescheitert, inzwischen ist die Akzeptanz von Homosexualität und der gleichgeschlechtlichen Ehe im Land auf rund 40 Prozent Zustimmung angestiegen. Zudem wurde bereits im April 2023 der erste Gesetzesentwurf zur Ehegleichheit mit Unterstützern aus allen großen Parteien Südkoreas im Parlament eingereicht und sah vor, homosexuelle und heterosexuelle Partnerschaften rechtlich gleichzustellen. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Hinrichtungen in Saudi-Arabien

Seit Jahresbeginn 241 Opfer

Mindestens 241 Menschen wurden seit Jahresbeginn in Saudi-Arabien hingerichtet, darunter auch schwule Männer. Ein neuer Negativ-Rekord.
Tränengas-Einsatz beim Pride

Eskalation in Montreal

Der alternative CSD in Montreal, der Rad Pride, eskalierte am Wochenende. Demonstranten griffen Polizisten an - diese reagierten mit Tränengas.
Bilanz des CSD Bautzen

Rekord mit 4.300 Pride-Teilnehmern

Rund 700 Polizisten sorgten gestern dafür, dass es beim CSD Bautzen zu keinen großen Auseinandersetzungen mit 450 Neonazis gekommen war.
Zwei junge Männer attackiert

Passanten schützten Opfer

Homophober Angriff in Neuruppin. Zwei Männer nach Stadtfest beleidigt und attackiert, couragierte Passanten greifen ein.
Prozess gegen Drogen-Pfarrer

Crystal Meth-Labor in Pfarrei

In Österreich steht bald ein schwuler Ex-Pfarrer vor Gericht, weil er in der Pfarrei ein Crystal Meth-Labor betrieben hat. Nun äußerte er sich dazu.
Protest gegen Fast-Food-Kette

US-Firma förderte homophobe Vereine

Eine neue Kampagne will die Expansion der US-Fast-Food-Kette Chick-fil-A in Großbritannien verhindern, da diese Anti-LGBTIQ+-Verbände unterstützte.
Olympische Spiele in den USA

Trump attackiert queere Community

US-Präsident Trump bekräftigte, dass bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles keine queeren Athleten im Frauensport antreten werden.
Großaufgebot der Polizei

Sicherheitslage beim CSD Bautzen

2024 machte der Neonazi-Aufmarsch beim CSD im sächsischen Bautzen landesweit Schlagzeilen. Das soll sich am Sonntag nicht wiederholen, so die Polizei.
Reaktionen nach FDP-Verbot

CDU und FDP gemeinsam beim Pride

Die CSD-Veranstalter in Bremen haben die FDP vom Pride Ende August ausgeschlossen. Jetzt bietet die CDU den Liberalen eine Zusammenarbeit beim CSD an.