Freude auf den Kaimaninseln Nach acht Jahren endet der juristische Streit um schwul-lesbische Partnerschaften – die Community hat gesiegt!
Der Streit über die Legalisierung von homosexuellen Partnerschaften wird seit 2017 auf den Kaimaninseln ausgefochten – durch alle juristischen Instanzen hindurch kämpfte die Community sowie federführend ein lesbisches Paar um Gleichberechtigung. Im Jahr 2022 verpasste schlussendlich ausgerechnet das Privy Council (PC) in London dem Bemühen einen heftigen Querschläger. Nun allerdings erfolgte die Kehrtwende.
Juristischer Streit endet positiv
Das PC ist das oberste Berufungsgericht für fast alle britischen Überseegebiete sowie Commonwealth-Staaten, auch für die Kaimaninseln. Im Jahr 2022 bekräftigte das PC das Verbot von Homosexualität und erklärte, die finale Entscheidung sei Ländersache – Großbritannien halte sich raus. Ein neues Gesetz zur Legalisierung scheiterte daraufhin im Parlament, bis schließlich der damalige Gouverneur Martyn Roper ein neues Lebenspartnerschaftsgesetz vorlegte, das gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften zulässt und einer Ehe in vielen Punkten ähnlich ist.
Begründet wurde der Schritt von Roper vor knapp drei Jahren mit der Wahrung der Menschenrechte. Einmal mehr formierte sich dagegen vor allem von christlichen Kirchen Widerstand, der Fall landete erneut vor den Gerichten. Rund 82 Prozent der etwa 73.000 Einwohner bekennen sich bis heute zum Christentum. Final bestätigte nun das Gericht in London allerdings, dass homosexuelle Lebenspartnerschaften legal bleiben – das Gesetz des ehemaligen Gouverneurs ist rechtens.
Große Freude in der Community
Die Freude in der schwul-lesbischen Community ist riesig. Leonardo Raznovich von der LGBTIQ+-Organisation Colours Caribbean betonte, der Ausgang des langwierigen Rechtsstreits sei ein „Sieg für alle“. Und Chantelle Day, jene lesbische Frau, die zusammen mit ihrer Partnerin einst gegen die Verbote geklagt hatte, betonte: „Es ist eine absolute Erleichterung, dass wir und andere Paare auf den Kaimaninseln nun die Gewissheit haben, dass der rechtliche Rahmen, auf den wir uns für die Anerkennung unserer Beziehungen verlassen haben, uns nicht unter den Füßen weggezogen wird und dass die Verfassung so funktioniert, wie es beabsichtigt war.“ Zudem haben queere Vereine die Hoffnung, dass das Urteil sich möglicherweise auch positiv auf andere Karibikstaaten wie Trinidad und Tobago auswirken könnte – dort wurde erst im März dieses Jahres Homosexualität durch eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes wieder illegal.