Popstar Troye Sivan Der schwule Sänger sehnt sich nach Natur, sinniert über sein Coming-Out und arbeitet an neuen kreativen Ideen
Auch wenn Troye Sivan (29) bei der Grammy-Verleihung trotz seiner dritten Nominierung leer ausging, blickt der australische schwule Popstar auf sehr erfolgreiche Monate zurück: Nicht nur sein drittes Studioalbum „Something to Give Each Other“ wurde zum Longseller-Hit, auch seine Tournee verlief äußerst erfolgreich und so nebenbei heimste er in seiner Heimat noch die wichtigsten Musikpreise ein.
Kreative Arbeit
Zwischendurch steht er für das ein oder andere sexy Fotoshooting bereit und hat dabei nun gegenüber dem CR Fashion Book Details über seine weiteren Pläne für 2025 verraten: „Ich glaube, das ist das, was ich am meisten liebe – einfach kreativ zu sein. Ich habe wirklich keine Ahnung, wohin es mich führen wird. Vielleicht ist es ein weiteres Album, vielleicht ist es etwas völlig anderes. Aber genau das macht es so spannend.“ Vor kurzem hat der 29-Jährige erst seinen ersten Duft auf den Markt gebracht, im Februar arbeitete er bereits an neuen erotischen Songs sowie einem möglichen neuen, vierten Album.
Ein offen schwules Leben
Seine Homosexualität wird auch künftig ein wichtiger Aspekt seiner kreativen Arbeit sein – dass das überhaupt möglich ist, hat er dabei auch seiner Familie zu verdanken, wie er jetzt betonte: „In diesem Sinne bin ich privilegiert, weil ich mein ganzes Leben lang eine sehr unterstützende Familie habe. Ich habe unglaubliche Freunde. Ich habe immer gewusst, dass ich nach Hause zu meiner Familie gehen kann, wenn alles weg ist, und dass alles in Ordnung ist. Natürlich wäre es jetzt schwierig, weil dies schon so lange ein wichtiger Teil meines Lebens ist. Aber im Grunde genommen weiß ich, dass ich nach Hause gehen und Grafikdesigner oder so etwas werden könnte, und meine Familie würde mich immer noch lieben. Es wäre alles in Ordnung.“
Ein besonderes Coming-Out
Einer der wichtigsten Momente in seinem Leben bleibt dabei sein Coming-Out vor den Eltern: „Tief in meinem Herzen wusste ich, dass sie kein Problem damit haben würden, dass ich schwul bin, aber ich bereitete mich trotzdem mental auf den schlimmsten Fall vor – nur für den Fall. Ich glaube, ich wusste, was das bedeuten könnte, und fühlte mich trotzdem selbstbewusst genug, um zu sagen: ´Ich bin schwul, und ich werde offen damit umgehen. Ich werde mich outen´, das war ein großer Moment. Das war der Moment, in dem ich wirklich verstanden habe, was es bedeutet, welche Auswirkungen es haben kann, und mich trotzdem entschieden habe, auf mich selbst zu hören und ein freies, erfülltes Leben zu führen.“
Schnell fand er den Weg daraufhin in die digitale Welt, die ihm einerseits selbst half, in der er andererseits aber auch schnell zum Vorbild für viele in der Community wurde: „Als ich in Perth queer aufgewachsen bin und keine queeren Menschen kannte, habe ich mich an das Internet gewandt. Ich habe das Gefühl, dass ich zu einer der ersten Generationen gehörte, die diese Möglichkeit hatte, und das hat meinen Sinn für Gemeinschaft und mein Selbstverständnis wirklich geprägt. Das war sehr einschneidend. Die Tatsache, dass ich mich dem Internet zuwenden und kreativ sein konnte, hat mich auch dazu gebracht, die Welt zu erreichen – sei es durch YouTube-Videos, Tumblr, Twitter oder was auch immer.“
Sehnsucht nach Natur und Einsamkeit
Heute lebt der Popstar in Melbourne und Los Angeles und nennt beides sein Zuhause, obwohl er bis heute eine besondere Verbindung zur Natur verspürt: „Nichts anderes gibt mir ein solches Gefühl, wie draußen in der Natur zu sein. Und ich glaube, ich mache das nicht oft genug. Wenn ich an die glücklichsten Momente in meinem Leben zurückdenke, dann sind viele davon am Meer oder einfach an einem schönen Ort, abgeschieden von der Welt.“
Gerade auch diese Abgeschiedenheit genießt der junge Australier sehr: „Ich bin wirklich gern allein – fast zu gern. Nur weil ich allein sein kann, heißt das nicht, dass ich es auch sein sollte, versteht ihr? Wenn überhaupt, dann muss ich mich dazu zwingen, mit anderen zusammen zu sein. Ich genieße es auch, mit Menschen zusammen zu sein, also muss ich mich manchmal besonders anstrengen.“