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Homophobie-Erfahrungen bei Mika
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Mikas Homophobie-Erfahrungen Seine Musik sei einfach „zu schwul“, musste sich der Musiker lange Zeit anhören

ms - 16.04.2025 - 16:00 Uhr

Der libanesisch-britische Sänger-Songwriter Mika (41) äußerte sich jetzt erstmals zu Homophobie-Erfahrungen während seiner Karriere in der Musikbranche. Mika alias Michael Holbrook Penniman war in den 2000er Jahren mit Songs wie „Relax, Take It Easy“ und „Grace Kelly“ sehr erfolgreich. Sein Debütalbum hatte sich 2007 fast sechs Millionen Mal verkauft. 

Unverschämte Homophobie 

Vor seinem Durchbruch hatte man dem schwulen Musiker seitens mehrerer US-Vertretern aus der Branche allerdings erklärt, dass seine Songs einfach „ein bisschen zu schwul“ seien, um wirklich erfolgreich zu werden. „Ich glaube, mit einigen dieser Kommentare und Artikel würde man heute nicht mehr durchkommen. Man hat mir zudem vorgeworfen, ich sei unverschämt, aber ich denke, es war einfach nur unverschämte Homophobie mir gegenüber“, so Mika im Interview mit The-I.

Der heute 41-Jährige hatte sich damals auf dem Höhepunkt seines Erfolges als homosexuell geoutet, auch deswegen, um die zahlreichen Spekulationen über seine Sexualität endlich zu beenden. Auch seitens diverser Radiosender hatte der Brite mehrfach über Jahre hinweg zu hören bekommen, dass man seine Songs gerne spielen würde, aber sein Schwulsein einfach zu deutlich hörbar sei. Zudem erzählte Mika doppeldeutig in einigen Songs über die Beziehung mit einem anderen Mann. „Die Welt hat sich endlich weiterentwickelt, also habe ich keine Angst mehr, es zu sagen. Das alles war damals eine Zeitverschwendung.“ 

Musik als Lebensretter

Die Musik habe ihm damals maßgeblich dabei geholfen, mit dem Druck und der versteckten wie offenen Homophobie ihm gegenüber überhaupt klarzukommen: „Nur durch meine Musik habe ich die Kraft gefunden, mit meiner Sexualität über den Kontext meiner Texte hinaus zurechtzukommen. Das ist mein wahres Leben. Damals war die Branche nicht gerade ein freundlicher oder förderlicher Ort, um sich mit seiner eigenen Identität oder Sexualität wohlzufühlen. Meine Antwort darauf war, die Bühne zu übernehmen, Wege zu finden, meine Geschichte zu erzählen, und Orte zu finden, die bereit waren, sie zu hören. Es ging nicht darum, zu konkurrieren, sondern meinen eigenen Raum zu finden, in dem ich wachsen konnte.“ Seit den Tagen seines frühen Erfolges hat sich Mika inzwischen weitgehend aus dem öffentlichen Leben im Vereinigten Königreich zurückgezogen und sich mehr auf seine Arbeit in Frankreich und Italien konzentriert. Dort ist er unter anderem als TV-Moderator tätig. 

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