Die erste Wohnung Wie kommt man an sie und was ist dabei alles zu beachten?
Endlich: Die ersten „eigenen“ vier Wände sind in Sicht und man kann das „Hotel Mama“ verlassen. Es winken mit der eigenen Wohnung Freiheit und Unabhängigkeit, jedoch auch viele neue Pflichten. Und es beginnt damit, erst einmal eine passende und bezahlbare Behausung zu finden. Wie man an diese kommt und was man dabei alles beachten muss, wird hier in einer praktischen Checkliste erklärt:
Die Suche:
Was ist einem wichtig, damit man sich im ersten Zuhause wohl fühlt? Diese Fragen helfen beim Finden der perfekten vier Wände:
- Möchte ich allein oder in einer WG wohnen?
- Brauche ich Balkon, Terrasse, Garten, Keller, Garage etc.?
- Was will ich in der Nähe haben? Park, Einkaufsmöglichkeiten, Verkehrsanbindungen usw.
- Was kommt als Kaution und Nebenkosten abseits der Miete auf mich zu?
- Auf welchen Luxus will ich nicht verzichten, wie zum Beispiel Badewanne oder Einbauküche?
Der Mietvertrag:
Es hat geklappt, bei der Besichtigung wurde die Konkurrenz hinter sich gelassen und der Schlüssel zur ersten Wohnung wird übergeben. Doch beim Mietvertrag sollte man trotz lauter Vorfreude genauer hinsehen:
- Die Kaution: Die Höhe darf nicht über drei Monatskaltmieten liegen
- Die Kündigungsfrist: Liegt in der Regel bei drei Monaten
- Die Nebenkosten: Hier muss der Mieter nur bestimmte Kosten tragen, die vertraglich vereinbart sind.
- Die Instandhaltungskosten: Diese zählen normalerweise nicht zu den Nebenkosten
- Die Renovierungskosten: Auch diese müssen von Mietern nur unter bestimmten Umständen getragen werden. Wichtig ist, hier in einem Wohnungsübergabeprotokoll eventuelle Mängel festzuhalten genauso wie Zählerstände und Anzahl der Schlüssel.
Die Ersteinrichtung:
Nun geht es endlich ans Einrichten und Gemütlich machen: Spätestens jetzt merkt man, was man alles so im täglichen Leben braucht und eine Bestandsaufnahme ist sinnvoll:
- Küchenutensilien: Man braucht so einiges wie Teller, Bestecke, Töpfe, Pfannen sowie genügend Utensilien für eventuellen Besuch.
- Badzubehör: Hier an Dinge wie Duschvorhänge, WC-Bürsten, Fön etc. denken.
- Putzarsenal: Spätestens beim Einzug merkt man, dass man Produkte wie Staubsauger, Putzeimer und diverse Reinigungsmittel braucht. Auch eine eigene Waschmaschine sowie ein Bügelbrett samt Bügeleisen ist sicherlich eine lohnende Investition.
- Werkzeug: Der Aufbau von Möbeln erfordert zudem einiges an Sachen wie Bohrer, Hammer, Schrauben, Spannungsprüfer und vieles mehr, was in einem gut ausgestatteten Werkzeugkoffer zu finden ist.
- Möbel: Allein wird man sicherlich fast alles neu brauchen – vom Bett bis zum Schrank. Zieht man jedoch mit dem Partner zusammen, kann man sich hier vorher gut absprechen, wer was mitbringt.
Die Organisation:
Wer im Vorfeld plant, den stresst der Umzug weniger und es gibt jede Menge Dinge zu erledigen:
- Umzugshelfer: Wer kaum schwere Möbel hat, der kann hier auf tatkräftige Freunde oder Familienmitglieder zählen und viel Geld sparen. Bei vielen Dingen oder einem weit entfernten Wohnort lohnt sich jedoch ein Umzugsunternehmen.
- Um- und Anmelden: Nach dem Schleppen kommt der Papierkram dazu, der dringend erledigt werden muss. In den ersten zwei Wochen muss man sich bei den zuständigen Meldebehörden anmelden und braucht dazu den Personalausweis sowie eine Wohnungsgeberbestätigung des Vermieters.
- Finanzhilfen: Studierende können hier zum Beispiel BAföG beantragen, bei einem dualen Studium oder einer Erstausbildung hat man Anspruch auf Berufsausbildungshilfe (BAB). Sollte man beides nicht beziehen können, besteht immer noch die Möglichkeit auf Unterstützung durch Wohngeld, damit man einen Mietzuschuss erhält.
- Steuerangelegenheiten: Arbeitnehmer können die Kosten steuerlich geltend machen, wenn man aus beruflichen Gründen umziehen musste. Diese werden in Form einer Umzugspauschale zurückerstattet.
Unterstützung suchen: Auch wenn die erste Wohnung Eigenständigkeit bedeutet, ein bisschen Hilfe hat noch niemandem geschadet. Und so sollte man sich nicht scheuen, bei komplizierten Fragen beispielsweise bei Mietervereinen oder dem Mieterschutzbund anzuklopfen.