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Ein Herz und eine Seele
Rubrik

Ein Herz und eine Seele Lebensgefährte, Seelentröster, Freund: Schwule Jungs und ihre Hunde

Redaktion - 22.03.2025 - 12:00 Uhr

Es gilt schon lange als erwiesen, dass Haustiere Menschen psychisch und physisch gut tun: Viele Studien belegen diese positiven Effekte besonders bei Hunden und insbesondere der so genannte beste Freund des Menschen fördert auch dessen Gesundheit. Ja, manchmal nervt es: Zwei unschuldige Hundeaugen schauen einen bettelnd an und wollen spazieren gehen, während es draußen regnerisch und kalt ist. Doch was Menschen zuweilen als Last vorkommt, ist eher ein Glücksfall, denn der Hund zwingt uns zu unserem Glück. 

Hier eine ganze Reihe an Glücksbeweisen: Hunde helfen dabei Risikofaktoren wie Übergewicht, Blutdruck, Cholesterinwerte und Stressreaktionen zu verringern und so auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Dies ist sogar wissenschaftlich bewiesen, denn ein internationales Medizinerteam der American Heart Association (AHA) um Glenn Levine vom Michael E. DeBakey VA Medical Center in Houston analysierte die Effekte auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit bei den Hundehaltern. Und wobei der Hund seinem Herrchen noch gut tut, erfahrt ihr jetzt!

Fitness

Spart Euch das Fitness-Studio, denn der Hund ist ein perfekter Personal Trainer: Verantwortlich dafür ist besonders das tägliche Spaziergehen – insofern fragt man sich schon, wer hier eigentlich mit wem Gassi geht? Hunde wollen sich instinktiv bewegen und manche Menschen haben schlicht vergessen, was Risikofaktor Nummer eins vieler Krankheiten ist, nämlich ein Bewegungsmangel. Nicht umsonst heißt es ja inzwischen, das Sitzen das neue Rauchen ist. Die regelmäßige Bewegung dank Hund hilft also im Kampf gegen chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Bronchitis oder Diabetes enorm.

Immunsystem

Haustiere wie Hunde verbessern zudem ganz allgemein unser Immunsystem und sogar das unserer Kinder: Laut Studien können sie nämlich das Allergierisiko verringern. Eltern sollten also keine Scheu haben, ihren Nachwuchs schon im ersten Lebensjahr mit den Haustieren zusammenzubringen. Kinder, die im ersten Lebensjahr mit einem Haustier zusammenlebten, bekamen beispielsweise später nur halb so oft eine Allergie wie ihre Altersgenossen ohne Haustier.

Gehirn

Und auch unseren kleinen grauen Zellen tun Hunde gut wie wissenschaftlich untersucht wurde: Konkret verhindern sie einen kognitiven Verfall, wie ein amerikanisches Forschungsteam über sechs Jahre hinweg in einer Studie nachwies. Besonders positiv wirkte sich der Haustierbesitz den Forschenden zufolge auf das verbale Gedächtnis der Frauen und Männer aus, etwa an das Erinnern von Wörterlisten. Dabei war es übrigens nicht wichtig, ob es sich bei dem Haustier um Hund, Katze, Reptil oder Wellensichtich handelte.

Seele

Menschen mit Hunden haben meist bessere Laune, denn die putzigen Wesen erhellen unsere Seele meist schon durch alleiniges Ansehen und erheitern uns oft durch ihr liebenswertes Verhalten. Wer kann sich zum Beispiel nicht einer überschwänglichen Hundebegrüßung entziehen, wenn man nach einem nervigen Arbeitsalltag nachhause kommt. Und dieses unbefangene Verhalten hilft nicht nur Erwachsenen, in Altersheimen hat man gute Erfahrungen mit Tierkontakten gemacht und Fröhlichkeit zog so dort wieder ein. Aber auch autistische Kinder erleben durch Haustiere eine neue Art des Kontaktes, den Menschen so nie herstellen können.

Sozialleben

Hunde fördern sogar unsere sozialen Kontakte: Auch hier gilt es als erwiesen, dass ein Tier an unserer Seite uns stärker macht. Man fühlt sich sicherer und kommt so automatisch leichter mit anderen Menschen ins Gespräch – beim Gassigehen hat sich tatsächlich schon die eine oder andere Romanze entwickelt, denn Hunde sind oft der Grund dafür, dass sich fremde Menschen ansprechen. Aber das gilt nicht nur für Erwachsene, auch für die kindliche Entwicklung ist ein Hund wichtig, denn ein Haustier erfordert im Umgang eine gewisse Sensibilität und hilft bereits frühzeitig ein Verantwortungsgefühl zu entwickeln.

Psyche

Auch für die Stressresilienz sind Hunde wichtig, denn sie machen Menschen resistenter. Es ist erwiesen, dass Haustiere den Blutdruckanstieg in Stresssituationen vermindert. Oft genügt schon die Anwesenheit, aber vor allem Streicheln hilft Menschen Stress abzubauen. Psychologen raten deshalb sogar zu einem Bürohund, um den Arbeitsalltag entspannter zu gestalten. Aber auch im Alltag helfen Haustiere in schwierigen Situationen oftmals sogar mehr als Partner oder Freunde – schließlich ist hier keine Kritik zu erwarten, sondern nur bedingungsloses Dasein. Wichtig für die Gesundheit des Frauchens oder Herrchens ist also auch die starke emotionale Bindung an den jeweiligen Hund, die im Zusammenleben entwickelt wird.

Und auch wenn all diese Faktoren zweifelslos für die Anschaffung eines Hundes sprechen, sollte das niemals der alleinige Grund sein: Denn auch Hunde sind individuelle Lebewesen, für die man Verantwortung trägt – sie sind kein Optimierungszusatz wie ein Fitnessstudio. Unsere Vierbeiner brauchen und verdienen viel Zuwendung und Zuneigung, es ist also ein Nehmen und Geben, aber man profitiert als Mensch meistens sowieso mehr als man gibt. Fazit: “Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund”. Dieses Zitat der bedeutenden Universalgelehrten Hildegard von Bingen aus dem Mittelalter stimmt bis heute.

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