Direkt zum Inhalt
Datenleck bei Gay-Dating-App

Datenleck bei Gay-Dating-App Erneut kam es zu einer massiven Sicherheitslücke - dieses Mal ist eine App für Gay Daddys betroffen

ms - 04.04.2025 - 12:00 Uhr
Loading audio player...

Erst zu Beginn der Woche wurde bekannt, dass bei fünf queeren und kinky Dating-Apps ein massives Datenleck bestanden hatte – betroffen waren rund 900.000 Kunden, über 1,5 Millionen Bilder waren offen zugänglich gewesen.  Nun wurde eine zweite Sicherheitslücke publik: Rund 50.000 Profile der Gay-Dating-Plattform „Gay Daddy“ waren ungeschützt online. Hacker konnten sowohl private Fotos wie auch Usernamen, Nachrichten, Alter, Beziehungsstatus, sexuelle Vorlieben und sogar den HIV-Status der Mitglieder einsehen. 

„Verheerendes Sicherheitsversagen“

Erneut machten Experten der Organisation Cybernews auf die Problematik aufmerksam und sprachen von einem „verheerenden Sicherheitsversagen“. Demnach reichten „einfachste technische Kenntnisse“ aus, um Zugriff auf die hochsensiblen Daten zu bekommen. Insgesamt waren so rund 124.000 private Nachrichten und Fotos einsehbar, viele Bilder davon waren explizite Nacktaufnahmen. In vielen Fällen konnten sogar Standorte der Nutzer leicht ermittelt werden. Cybernews informierte den Betreiber der Plattform, der nach eigenen Angaben den Fehler inzwischen behoben hat. 

Große Gefahr für Community 

Abermals betonte die Hacker-Organisation die große Gefahr, wenn gerade solche Daten so leicht zugängig sind – viele schwule und bisexuellen Männer könnten dadurch erpresst werden oder Opfer von Cybermobbing sein. Dazu komme, dass Betroffenen aus Ländern, in denen Homosexualität bis heute illegal ist, auch strafrechtliche Konsequenzen drohen könnten. Aras Nazarovas, leitender Entwickler bei Cybernews, sagte gegenüber Daily Mail: „Dies ist ein Lehrbuchfall dafür, wie schlechte Sicherheitspraktiken echte Menschen in Gefahr bringen können. Für eine App, die Anonymität verspricht, ist es schockierend zu sehen, wie leicht auf private Gespräche, persönliche Details und sogar Standortdaten eines Nutzers zugegriffen werden kann. Die Nutzer erwarten, dass die App diskret ist, aber sie ist genau das Gegenteil.“

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Hass und Gewalt im Fußball

Übergriffe sind auf Allzeithoch

Diskriminierung, homophober Hass und Gewalt sind im britischen Fußball weiter präsent: In der aktuellen Spielzeit gab es bereits 1.400 Fälle.
Homophober Mord in der Schule

Hetzjagd an Nigerias Schulen

In Nigeria starben zwei Schüler, totgeschlagen durch ihre Mitschüler, weil sie sie für schwul hielten. Auch anderweitig eskaliert die Gewalt im Land.
Papst trifft LGBTIQ+-Gruppe

Gespräch mit Pontifex Ende Oktober

Papst Leo XIV. wird sich Ende Oktober zum Jubeljahr 2025 mit Vertretern von „We Are Church International“ treffen, die sich für LGBTIQ+ einsetzen.
Brisante Neuanstellung

Diversity-Kritiker bei Meta

Eine Personalentscheidung mit politischem Sprengstoff: Das Mastermind der Anti-Diversity-Kampagnen in den USA, Robby Starbuck, wird Berater bei Meta.
Kritik an türkischer Willkür

Empörung im Fall Hocaoğulları

Die Kritik am Vorgehen der Türkei wächst, die im August den Jugenddelegierten des Europarats Hocaoğulları nach kritischen Äußerungen festgenommen hat.
Gesetz gegen Diskriminierung

Besserer Schutz für LGBTIQ+

2022 führte die Ukraine ein Anti-Diskriminierungsgesetz ein, nun sollen die Strafen für Intoleranz deutlich verschärft werden zum Schutz von LGBTIQ+.
Neuregelung bei Vaterschaften

Kritik an erstem Gesetzentwurf

Das BMJV hat einen Gesetzentwurf zur Neuregelung der Rechte leiblicher Väter vorgelegt. Der LSVD+ sieht darin ein „großes Risiko für queere Familien“.
Trauriger Jahrestag

Vier Jahre Taliban-Herrschaft

Seit vier Jahren herrscht die Taliban in Afghanistan - das Leben für LGBTIQ+-Menschen wurde in dieser Zeit immer mehr zur Hölle.
Widerstand in Uganda

Mütter im Einsatz gegen Homophobie

Seit zwei Jahren macht das Anti-Homosexuellen-Gesetz in Uganda das Leben für LGBTIQ+-Menschen zur Hölle. Nun begehren immer mehr Eltern dagegen auf.