Papst trifft LGBTIQ+-Gruppe Neue Hoffnung auf Annährung oder Taktik ohne Folgen?
Das Hütchenspiel in der römisch-katholischen Kirche scheint weiterzugehen – ähnlich wie Vorgänger Papst Franziskus scheint auch der neue Pontifex eine Strategie zwischen Ablehnung und zaghafter Hinwendung mit der queeren Community zu verfolgen. Nun bestätigte der Vatikan, dass sich Papst Leo XIV. im Oktober dieses Jahres mit einer Organisation treffen will, die sich für LGBTIQ+-Rechte einsetzt.
Gleichstellung von Frauen und queeren Menschen
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Heiligen Jahr wolle man so auch Vertreter von „We Are Church International“ (WAC) empfangen. Als eine von zahlreichen Organisationen wird WAC dabei am Jubiläum der Synodenteams Ende Oktober teilnehmen. Der Vorsitzende des Vereins, Colm Holmes, betonte zu dem geplanten Treffen: „Wir setzen uns für die Erneuerung der römisch-katholischen Kirche auf der Grundlage des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) und des daraus entwickelten theologischen Geistes ein.” Zu den Zielen der Gruppe gehören so unter anderem die Gleichstellung von Frauen und Laien sowie auch die Gleichstellung von LGBTIQ+-Personen und geschiedenen Personen. WAC wurde 1996 in Rom gegründet und ist ein globaler Zusammenschluss nationaler Kirchenreformgruppen.
Fehler hinter sich lassen
Christian Weisner, Mitbegründer der WAC, erklärte gegenüber Radio Vatikan: „Wir haben uns gefreut, dass dieses Treffen der Synodenteams und Gremien der Welt-Synode im Rahmen des Heiligen Jahres auch im Vatikan stattfindet und dass die Einladung offen war. Unsere geduldige Arbeit über 30 Jahre hinweg, in denen wir oft in Rom bei Bischofssynoden, Konzilsgedenkfeiern, Papstwahlen und anderen Veranstaltungen anwesend waren, hat möglicherweise dazu beigetragen. Ich sehe den Durchgang durch die Heilige Pforte auch als Zeichen für die Kirche als Ganzes: Fehler hinter sich zu lassen und immer wieder neu in christlicher Hoffnung aufzubrechen.“ Mit Beginn des Jubeljahres 2025 sind alle fünf Heiligen Pforten in Rom geöffnet, darunter auch jene im Petersdom. Nur alle 25 Jahre findet diese Zeremonie statt.
Die queere Community in Italien wertet nach ersten Statements die Einbindung der WAC als positives Zeichen. Zuvor hatte der Pontifex erklärt, dass Segnungen von Homosexuellen wie von seinem Vorgänger beschlossen weiterhin möglich sein sollen, gleichzeitig aber mehrfach zum Ausdruck gebracht, das gleichgeschlechtliche Ehen sowie der „homosexuelle Lebensstil im Widerspruch zum Evangelium“ stehen und damit auch „wider die Natur“ seien.