Peinlicher Rückzieher Daniel Craigs neuer Film über ein schwules Liebespaar darf in der Türkei nicht gezeigt werden
Peinlich! Ein Bezirksgericht in Istanbul hat wenige Stunden vor Beginn des ausverkauften MUBI Filmfestivals den Eröffnungsfilm „Queer“ mit Daniel Craig in der Hauptrolle verboten. Darin wird die schwule Liebe eines Amerikaners zu einem jungen Ex-Soldaten erzählt, basierend auf dem Buch des Schriftstellers William S. Burroughs.
Eingriff in die Kunstfreiheit
Das Bezirksgouvernement Kadıköy erklärte gegenüber dem Filmverleiher MUBI, dass der Film „provokative Inhalte“ enthalte, die „den öffentlichen Frieden gefährden könnten.“ Das Verbot sei daher „aus Sicherheitsgründen“ durchgesetzt worden. Es ist davon auszugehen, dass der Film damit landesweit verboten bleiben wird.
MUBI selbst erklärte dazu: „Wir sind der Meinung, dass dieses Verbot ein Eingriff ist, der die Kunst und die Meinungsfreiheit einschränkt. Festivals sind lebendige Räume, in denen Kunst und kulturelle Vielfalt gefeiert werden und die Menschen zusammenbringen. Mit diesem Verbot wird nicht nur ein Film, sondern das gesamte Festival verboten, was seinem Sinn und Zweck zuwiderläuft.“
Absage des ganzen Festivals
Und weiter: „Aus diesem Grund möchten wir als MUBI die richtige Haltung einnehmen, die unser Publikum von uns erwartet, und wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir beschlossen haben, das gesamte MUBI FEST Istanbul abzusagen. Wir möchten uns bei allen Künstlern, Zuschauern und Unterstützern, die an dem Festival teilnehmen wollten und von denen wir glauben, dass sie genauso traurig über diese Situation sind wie wir, für ihr Verständnis und ihre Solidarität bedanken. Wir werden uns weiterhin für den Schutz der Meinungsfreiheit und des künstlerischen Ausdrucks einsetzen.“