Direkt zum Inhalt
Späte Rache
Rubrik

Späte Rache Eine ehemalige lesbische College-Schülerin bewirbt sich auf den Job eines homophoben US-Schulrats, der sie jahrelang mobbte

ms - 21.04.2025 - 14:00 Uhr

Rache wird am besten kalt serviert, heißt es so schön. Dieses Motto hat sich die ehemalige College-Schülerin Elizabeth Lewis offenbar zu eigen gemacht und geht nun gegen ihren früheren Peiniger Chad McFarland vor. Dieser soll sie als Mitglied der Schulbehörde immer wieder schikaniert und runtergemacht haben, weil sie lesbisch ist. 

Mobbing und offene Homophobie 

Lewis hat das nicht vergessen und behielt die Vorfälle von 2023 im Hinterkopf. Nun, knapp zwei Jahre später, kandidiert die inzwischen 18-Jährige im Mai als neue stellvertretende Vorsitzende der Schulbehörde von Rotterdam-Mohonasen im Bundesstaat New York – genau der Job, den bis jetzt noch McFarland innehat.  Lewis hat gute Chancen, die Wahl in knapp zwei Monaten zu gewinnen und den homophoben Mann damit aus dem Schulbetrieb hinaus zu katapultieren. 

Nach Angaben der Albany Times Union soll McFarland in den vergangenen Jahren immer wieder negativ aufgefallen sein, wenn es um LGBTIQ+ ging. In einer Debatte schimpfte er auf die Community, anderenorts machte er sich über offen homosexuelle Schüler lustig, dann versuchte er die Gründung eines Clubs für Schwule, Lesben, Bisexuelle und queere Menschen zu verhindern, indem er das Ansinnen mit der Förderung von Pädophilie gleichsetzte. Insbesondere hatte er es allerdings immer wieder auf Lewis abgesehen und motivierte andere Schüler offenbar zudem, die junge Frau, die gesundheitsbedingt auf Krücken gehen muss, ebenso zu mobben. 

High Noon im Schulrat 

Monatelange Kritiken seitens mehrerer Schüler, Eltern und Lehrer sowie eine Beschwerde bei der Bildungsbehörde von New York liefen ins Leere. Sowohl der Highschool-Direktor wie auch McFarland lehnten auch eine Entschuldigung ab, schlussendlich blieb es bei einer einfachen Ermahnung seitens der Beauftragten des Bildungsministeriums. Nun kandidiert McFarland für eine vierte Amtszeit im Schulrat, erstmals mit echter Konkurrenz. 

Lewis betonte, dass es ihr mit ihrer Kandidatur vor allem darum geht, dass homophobe Menschen für queere Schüler nicht zur Gefahr werden sollten: „Das Schulklima ist sehr angespannt. Es hat ein Ausmaß erreicht, das den Menschen Angst macht. Marginalisierte Gemeinschaften können das innerhalb der Schule wirklich spüren. Die Schulleitung ist ein sehr wichtiger Teil der Schulgemeinschaft, daher ist es so wichtig, dass diese die Schüler unterstützt. Respekt ist einfach sehr wichtig.“

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Österreich gewinnt den ESC

Deutschland landet auf Platz 15

Österreich gewinnt den ESC 2025! Der 24-jährige Countertenor JJ begeisterte das Publikum mit seinem Operatic Pop, Deutschland landete auf Platz 15.
Polizei untersagt Pride-Events

"Abstrakte Bedrohungslage" in NRW

"Abstrakte Bedrohungslage" in NRW: Aus Sicherheitsgründen stoppte die Polizei heute den CSD Gelsenkirchen und eine Demonstration in Mönchengladbach.
Streit um eine Bagatelle

Pridefahne in einer britischen Bank

Streit um eine Bagatelle: Ein gläubiger Kunde wollte eine Pride-Flagge in einer Londoner Bank nicht akzeptieren und legte Beschwerde ein...
Porno-Verbot in den USA

Reaktionen der schwulen Branche

Werden Hardcore-Filme künftig in den USA verboten? Dieses Gesetz wollen einige Republikaner durchbringen. Darauf reagiert nun die Gay-Adult-Branche.
Zeichen der Polizei Saarland

Pride Flagge zum IDAHOBIT

Bundesweit wird am Samstag dem IDAHOBIT gedacht, dem Aktionstag gegen Homophobie. Die Polizei Saarland setzt dabei erstmals ein besonderes Zeichen.
Neue Pride Verbote

Wales lädt alle Parteien aus

Der Streit über die jüngste LGBTIQ+-Politik in Großbritannien eskaliert weiter, nun hat der fünfte große Pride alle Parteien vom CSD ausgeladen.
Erste Rede von Karin Prien

Kein Wort zum Thema LGBTIQ+

Die neue Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) stellte im Bundestag ihr Programm für die nächsten Jahre vor - LGBTIQ+ war dabei kein Thema.
Appell an neue Bundesregierung

Einsatz gegen Ungarns Pride-Verbot

Die neue Bundesregierung muss verstärkt gegen das Pride-Verbot in Ungarn vorgehen, fordern jetzt in einem Appell bisher rund 66.000 Menschen.
Mordfall aufgeklärt

Cold Case nach 21 Jahren geklärt

Der 21 Jahre alte Mordfall an einem schwulen Kellner aus Nordrhein-Westfalen wurde mittels neuster DNA-Analyse jetzt offenbar aufgeklärt.