Späte Rache Eine ehemalige lesbische College-Schülerin bewirbt sich auf den Job eines homophoben US-Schulrats, der sie jahrelang mobbte
Rache wird am besten kalt serviert, heißt es so schön. Dieses Motto hat sich die ehemalige College-Schülerin Elizabeth Lewis offenbar zu eigen gemacht und geht nun gegen ihren früheren Peiniger Chad McFarland vor. Dieser soll sie als Mitglied der Schulbehörde immer wieder schikaniert und runtergemacht haben, weil sie lesbisch ist.
Mobbing und offene Homophobie
Lewis hat das nicht vergessen und behielt die Vorfälle von 2023 im Hinterkopf. Nun, knapp zwei Jahre später, kandidiert die inzwischen 18-Jährige im Mai als neue stellvertretende Vorsitzende der Schulbehörde von Rotterdam-Mohonasen im Bundesstaat New York – genau der Job, den bis jetzt noch McFarland innehat. Lewis hat gute Chancen, die Wahl in knapp zwei Monaten zu gewinnen und den homophoben Mann damit aus dem Schulbetrieb hinaus zu katapultieren.
Nach Angaben der Albany Times Union soll McFarland in den vergangenen Jahren immer wieder negativ aufgefallen sein, wenn es um LGBTIQ+ ging. In einer Debatte schimpfte er auf die Community, anderenorts machte er sich über offen homosexuelle Schüler lustig, dann versuchte er die Gründung eines Clubs für Schwule, Lesben, Bisexuelle und queere Menschen zu verhindern, indem er das Ansinnen mit der Förderung von Pädophilie gleichsetzte. Insbesondere hatte er es allerdings immer wieder auf Lewis abgesehen und motivierte andere Schüler offenbar zudem, die junge Frau, die gesundheitsbedingt auf Krücken gehen muss, ebenso zu mobben.
High Noon im Schulrat
Monatelange Kritiken seitens mehrerer Schüler, Eltern und Lehrer sowie eine Beschwerde bei der Bildungsbehörde von New York liefen ins Leere. Sowohl der Highschool-Direktor wie auch McFarland lehnten auch eine Entschuldigung ab, schlussendlich blieb es bei einer einfachen Ermahnung seitens der Beauftragten des Bildungsministeriums. Nun kandidiert McFarland für eine vierte Amtszeit im Schulrat, erstmals mit echter Konkurrenz.
Lewis betonte, dass es ihr mit ihrer Kandidatur vor allem darum geht, dass homophobe Menschen für queere Schüler nicht zur Gefahr werden sollten: „Das Schulklima ist sehr angespannt. Es hat ein Ausmaß erreicht, das den Menschen Angst macht. Marginalisierte Gemeinschaften können das innerhalb der Schule wirklich spüren. Die Schulleitung ist ein sehr wichtiger Teil der Schulgemeinschaft, daher ist es so wichtig, dass diese die Schüler unterstützt. Respekt ist einfach sehr wichtig.“