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Neue Kritik an der FIFA

Neue Kritik an der FIFA Petition gegen die Fußballweltmeisterschaft in Saudi-Arabien

ms - 22.04.2025 - 10:00 Uhr
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Im November 2024 hat der Weltfußballbund FIFA die Weltmeisterschaft 2034 nach Saudi-Arabien vergeben – ein Land, in dem Schwulen und Lesben die Todesstrafe droht und welches auch anderweitig in puncto Menschenrechte ein miserables Bild abgibt. Bereits kurz nach der Verkündung rief Amnesty International zum Boykott auf, nun richtete sich auch die internationale queere Organisation All-Out sowie weitere LGBTIQ+-Vereine mit einer Petition direkt an FIFA-Präsident Giovanni Infantino. 

Lebensgefahr für LGBTIQ+

„Fußball darf niemals LGBTIQ+-Menschen in Lebensgefahr bringen. Doch genau das tut die Entscheidung der FIFA. Die FIFA behauptet, für Gleichstellung zu stehen, doch wieder einmal verrät sie LGBTIQ+-Menschen, indem sie die Weltmeisterschaft an ein Land vergibt, in dem unsere Community Gefängnis, Folter – sogar die Todesstrafe – fürchten muss. Das ist mehr als nur ein Sportturnier, es ist ein gefährliches Signal, dass die FIFA Profite über Menschenrechte stellt. Diese Entscheidung legitimiert eine Regierung, die LGBTIQ+-Menschen unterdrückt, kritische Stimmen zum Schweigen bringt und grundlegende Freiheitsrechte verletzt. Sie setzt einen gefährlichen Präzedenzfall – nämlich, dass Diskriminierung akzeptabel ist, solange der Preis stimmt.“, so All-Out. 

Eine Billigung der Unterdrückung

Die FIFA selbst muss sich dabei nicht zum ersten Mal dieser Kritik stellen, bereits 2022 sorgte die Fußballweltmeisterschaft in Katar für sehr viel Kritik – auch hier droht Homosexuellen bis heute die Todesstrafe. Ein Umdenken bei dem internationalen Sportverband konnte damals wie heute nicht verzeichnet werden. Kritik kam auch am Deutschen Fußballbund auf, der sowohl 2022 wie nun auch 2024 die Entscheidung in wesentlichen Teilen mitträgt. 

„Fußball soll vereinen, nicht ausgrenzen. Die FIFA kann nicht vorgeben, für Vielfalt zu stehen, während sie ihr größtes Turnier in ein Land vergibt, in dem LGBTIQ+-Menschen in Angst leben. Diese Entscheidung ist mehr als nur ein Fehltritt – sie ist eine Billigung von Unterdrückung. Fußball soll Menschen vereinen – nicht diejenigen weiter an den Rand drängen, die ohnehin bereits gefährdet sind. Wir rufen die FIFA dazu auf, sich klar für Menschenrechte einzusetzen und sicherzustellen, dass die Weltmeisterschaft die Werte von Inklusivität und Respekt widerspiegelt.“ 

Starke Worte, doch es steht zu befürchten, dass die Botschaft erneut auf taube Ohren bei der FIFA trifft. Bisher hat der Verbund selbst seine eigenen Regeln in puncto Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung gekonnt immer wieder ignoriert. 

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