Neues Hass-Gesetz in Afrika Malis Parlament stimmte fast einstimmig für das Verbot von homosexuellen Handlungen
In immer mehr afrikanischen Ländern werden neue Verbote für Homosexuelle eingeführt oder bestehende Richtlinien massiv verstärkt – im extremsten Fall wie in Uganda droht seitdem die Todesstrafe. Andere Länder wie Kenia arbeiten gerade an der Umsetzung weiterer homophober Gesetzestexte. Nun hat auch Mali beschlossen, Homosexualität zu kriminalisieren.
Einstimmig gegen Homosexualität
Bisher war diese formal gesehen legal im westafrikanischen Binnenstaat, das von der Militärjunta seit 2021 kontrollierte Parlament, der Nationale Übergangsrat CNT, hat nun aber bis auf einen mutigen Abweichler einstimmig für ein neues Gesetz gestimmt, das künftig homosexuelle Handlungen ebenso unter Strafe stellen wird.
Justizminister Mamadou Kassogue erklärte dazu: „Jede Person, die sich dieser Praxis hingibt, sie fördert oder verherrlicht, wird künftig strafrechtlich verfolgt. Wir werden nicht zulassen, dass unsere Bräuche und Werte von Menschen von anderswo verletzt werden!“ Damit das Gesetz in Kraft treten kann, muss nur noch das Militär formal schriftlich zustimmen.
Muslimische Prägung
Mali reiht sich damit in die rund 30 Staaten in Afrika ein, die inzwischen Gesetze gegen Homosexuelle erlassen haben. Welches Strafmaß Schwule und Lesben künftig im Land zu erwarten haben, ist noch unklar, erwartet werden aber mindestens mehrjährige Haftstrafen. Es gibt bis heute keinerlei Gesetze zum Schutz von Homosexuellen im Binnenstaat. Mali ist bis heute ein stark muslimisch geprägtes Land, rund 90 Prozent der 22 Millionen Einwohner bekennen sich zum sunnitischen Islam.