Direkt zum Inhalt
Vandalismus an Schule
Rubrik

Vandalismus an Schule Hasskriminalität nimmt auch in Hessen weiter zu - zuletzt um 66 Prozent in einem Jahr

ms - 07.11.2024 - 10:30 Uhr

Wie das Polizeipräsidium Westhessen jetzt mitteilt, wurde am vergangenen Samstag eine Regenbogenfahne an einer Schule in Königstein angezündet. Verletzt wurde niemand, die Ermittlungen gehen bisher klar von einem Fall von homophober Hasskriminalität aus.  

Täter flüchten unerkannt

Polizeioberkommissarin Victoria Willich erklärt dazu: „Die Unbekannten waren zwischen Samstagabend und Sonntagmorgen auf das Gelände der Schule in der Bischof-Kindermann-Straße eingedrungen. Ihr Ziel war die dort gehisste Regenbogenfahne. Sie fügten der Fahne zwei Brandlöcher zu und flüchteten anschließend unerkannt. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch.“ Die Polizei sucht aktuell nach Zeugen (Telefonnummer 06174 / 9266-0), die sich bei der Polizeistation Königstein melden können.

Massiver Anstieg der Hasskriminalität

Die Tat reiht sich ein in eine Reihe von Angriffen gegen die LGBTI*-Community, die nicht nur in Hessen, sondern landesweit zuletzt massiv zugenommen haben. In Hessen hat die Hasskriminalität gegen LGBTI* zuletzt binnen eines Jahres um rund 66 Prozent zugenommen. Innenminister Roman Poseck hatte dazu erklärt: „Es ist erschreckend, dass Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität Diskriminierung, Hass und Gewalt erfahren müssen. Ein Anstieg von 66 Prozent innerhalb eines Jahres ist höchst alarmierend. Hinzu kommt, dass wir von einem hohen Dunkelfeld ausgehen müssen, da viele Betroffene Straftaten nicht zur Anzeige bringen.“

Ansprechpartner für LGBTI*

Polizeihauptkommissar Florian Meerheim betont zudem: „Darüber hinaus besteht im Polizeipräsidium Westhessen seit 2010 eine spezielle nebenamtliche LSBT*IQ-Ansprechstelle. Sie steht Betroffenen queerfeindlicher Straftaten als vorurteilsfreie Anlaufstelle zur Verfügung.“ Die Anlaufstelle ist telefonisch unter 0611 / 345-2271 sowie 06192 / 2079-230 als auch via E-Mail unter rainbow.ppwh@polizei.hessen.de erreichbar. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Angegriffen und missbraucht

Schwule Männer in Kamerun

Die Gewalt gegen schwule Männer in Kamerun wird immer dramatischer, warnen jetzt mehrere Verbände. Willkür, Attacken und Morde sind Alltag.
Sorge in Kanada

Trudeau-Nachfolger Mark Carney

Die Community in Kanada ist besorgt: Wie steht Trudeau-Nachfolger Mark Carney als baldiger neuer Premierminister zu LGBTIQ+? Bisher schweigt dieser.
Homo-Heilungen in den USA

Werden Verbote rückabgewickelt?

Der Supreme Court wird sich mit den bestehenden Verboten von Konversionstherapien in den USA befassen: Werden Homo-Heilungen wieder legal?
Absage an Meta

San Francisco Pride ohne IT-Gigant

Donnerschlag in den USA: Eines der größten CSD-Events der Welt, der San Francisco Pride, wirft Meta (Instagram, Facebook) aus dem Programm.
Starke Gegenworte

Kritik von Trumps Nichte Mary

Amerika sei gescheitert, sagte jetzt Mary Trump, die lesbische Nichte des US-Präsidenten - und will trotzdem Mut machen, für Demokratie zu kämpfen.
Rainbow Village beim ESC

Erstmals ein Safe Space für LGBTIQ+

Erstmals soll es beim ESC im Mai in Basel ein Rainbow Village geben, ein gigantischer Safe Space für LGBTIQ+ mit einem vielfältigen Rahmenprogramm.
Grausamer Doppelmord

Künstlerpaar in New York ermordet

Ein grausamer Doppelmord erschüttert derzeit die USA: Ein bekanntes schwules Aktivistenkünstlerpaar wurde offenbar von einem Einbrecher erschlagen.
Neue Niederlage für Davis

Religiöser Wahn vor Gericht

Neue Niederlage für die homophobe Ex-Bezirksbeamtin Kim Davis, die vor 10 Jahren einem schwulen Paar die Hochzeit verwehrte. Das Ziel: Supreme Court!
Vorwurf der Heuchelei

Hitzlsperger kritisiert Beckham

Der schwule Ex-Fußballprofi Thomas Hitzlsperger warf Kollegen wie David Beckham Heuchelei vor, für Geld würden sie ihr LGBTIQ+-Engagement vergessen!