Todesfall AnNa R. Gedenken an Rosenstolz-Sängerin in Berlin, Staatsanwaltschaft beendet Ermittlungen
Die Staatsanwaltschaft hat nach dem unerwarteten Tod der ehemaligen Rosenstolz-Sängerin AnNa R. mit nur 55 Jahren jetzt die Ermittlungen abgeschlossen – ein Fremdverschulden konnte ausgeschlossen werden. Die genauen Todesumstände werden laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber der Deutschen Presse-Agentur aus „Persönlichkeitsrechtsschutzgründen“ nicht bekannt gegeben.
Nach Recherche der Berliner Zeitung deutet alles auf einen Todesfall bedingt durch eine Krankheit hin. Ein Ermittler bestätigte gegenüber der Frankfurter Rundschau diese Vermutung und erklärte zudem: „Vieles deutet auch darauf hin, dass sie schon eine gewisse Zeit dort gelegen hat. Mindestens ein paar Tage.“ AnNa R. war am vergangenen Sonntag tot in ihrer Berliner Wohnung aufgefunden worden. Zuvor hatten Freunde die Polizei alarmiert, weil die Künstlerin telefonisch nicht mehr erreichbar gewesen war.
Dank für die Anteilnahme
Trotz der großen Anteilnahme ihrer Fans und Kollegen soll es keine öffentliche Trauerfeier geben, wie das Management auf Focus-Anfrage erklärte. Via Instagram betonte das Team rund um AnNa R.: „Als engste Vertraute von Anna möchten wir uns zunächst für Eure immense Anteilnahme am Verlust unserer langjährigen Kameradin Anna bedanken. Es tut gut, die schwere Last der Trauer nicht alleine aushalten zu müssen. Wir, Anna, Manne und Frank, wuchsen in den vergangenen 13 Jahren zu einer Einheit zusammen, die sowohl musikalisch als auch menschlich reiche Früchte trug. Gegenseitig boten wir uns Schultern zum Anlehnen an und feierten zugleich große kreative Triumphe. Annas Tod reißt daher eine Riesenlücke in unserem Freundschaftsbund. Noch sind wir ratlos, wie wir mit dem plötzlichen Verlust des für uns besonderen Wesens von Anna umgehen sollen. Umso tröstlicher nehmen wir und Annas Angehörige die vielen Kondolenzvermittlungen aus Euren Federn zur Kenntnis. Anna verlieh unseren geteilten Gefühlen allzeit ihre einzigartige Stimme. Nun ist sie für immer verstummt. Uns fehlen weiterhin die Worte.“
Wunsch nach Privatsphäre
Online diskutieren indes die Fans weiter, warum AnNa R. so früh verstorben ist – ihr Management bitte indes von weiteren Spekulationen abzusehen und betonte weiter: „Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass das jähe Erlöschen einer allseits beliebten und hochgeschätzten Stimme Fragen aufwirft. Etliche derer stellen wir uns selbst. Es wäre jedoch nicht in Annas Sinn, sich an öffentlichen Meinungsäußerungen zu beteiligen. Auf der Bühne lebte sie ihr publikumszugewandtes Sendungsbewusstsein gerne aus. Sie tat es mit Liebe und dem Wunsch, Menschen zusammen zu bringen. Außerhalb der Bühne war sie jedoch immerzu darauf bedacht, ihre Privatsphäre zu wahren. Privat war sie kein Star, sondern ein Mensch mit Stärken und Schwächen, die sie im Kreis ihrer Vertrauten diskutierte und auslebte. Die inoffizielle Anna zu wahren, war ihr wichtig.“

Gedenkort in Berlin
Die beiden ehemaligen Rosenstolz-Partner von AnNa R., Peter Plate und Ulf Leo Sommer, haben seit dem Sommer 2024 die Führung des Theater des Westens in Berlin übernommen. Dort wurde jetzt ein Gedenkort mit einem übergroßen Bild von AnNa R. eingerichtet, in den letzten Tagen legten bereits hunderte Fans Blumen, Briefe und Kerzen nieder, um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. „Wir hatten das Gefühl, dass man vielleicht ein Zeichen setzen kann“, so Manager Roberto Monden. Die ARD gedenkt der Sängerin, indem sie die vierteilige Dokumentation über Rosenstolz erneut für einige Tage in die Mediathek gestellt hat.
Fans von Rosenstolz erinnern sich in diesen Tagen auch über die Musik der Band an die Sängerin mit der besonderen Stimme. Kurz nach dem Tod von AnNa R. schafften es zwanzig Songs der Band erneut in die iTunes-Charts, darunter ihre größten Hits. Auf den ersten drei Plätzen finden sich derzeit „Gib mir Sonne“, „Ich bin Ich“ und ganz vorne „Liebe ist alles“. Auch mehrere Alben von Rosenstolz finden sich aktuell wieder in den Top-10 der Charts.