Todesfall AnNa R. Fans und Kollegen reagieren geschockt – Polizei gibt erste Details bekannt
Die Nachricht über den Tod der Berliner Rosenstolz-Sängerin AnNa R. mit nur 55 Jahren schockte gestern ganz Deutschland – nun sind erste Details über die mögliche Todesursache bekannt geworden. Offiziell geht die Polizei nach Angaben der Berliner Zeitung zwar weiterhin von einer ungeklärten Todesursache aus, ein Fremdverschulden sowie ein Suizid werden aber inzwischen ausgeschlossen. Auch eine Überdosis mit Drogen sei unwahrscheinlich.
Ermittlungen zur Todesursache
Nach bisherigen Ermittlungen deutet demnach alles auf eine Krankheit als Todesursache hin. Die 55-jährige Sängerin soll heute obduziert werden. In der Nacht auf Montag war AnNa R., die mit bürgerlichem Namen Andrea Neuenhofen hieß, tot in ihrer Wohnung in der Berliner Grünberger Straße aufgefunden worden. Nach Recherche der Berliner Zeitung soll die Sängerin bereits einige Tage tot in ihrer Wohnung gelegen haben. Die Polizei hat offenbar aus ermittlungstechnischen Gründen die Wohnung der Sängerin versiegelt. Zwei Jahre zuvor war bereits der Ehemann von AnNa R., der MTV-Senior Producer und Regisseur Nilo Neuenhofen laut der BILD-Zeitung an einer Leberzirrhose verstorben. Das Paar hatte sich zuvor bereits getrennt, war aber noch freundschaftlich verbunden.
Trauer bei Fans und Kollegen
Fans und Kollegen reagierten seit der gestrigen Nachricht geschockt auf den Tod der Rosenstolz-Sängerin, allen voran ihr Band-Kollege Peter Plate, der bereits gestern via Instagram erklärte: „Wir haben uns immer als Geschwister gesehen. Was für fantastische Zeiten wir hatten! Wir haben so viel gelacht, auch geweint. Wir hielten uns fest und ließen uns los, als es an der Zeit war. (…) AnNa, du wirst mir so fehlen. Mein ganzes Leben, meine Jahre in Berlin – all das war mit dir verbunden. Rosenstolz war eine der schönsten Zeiten meines Lebens. Rosenstolz, das waren du und ich. Und jetzt bist du nicht mehr da. Ich werde dich jede Sekunde vermissen. Danke für alles. Ich hoffe, du sitzt irgendwo auf einer Berliner Wolke - und es geht dir gut.“
Inzwischen meldeten sich auch weitere prominente Wegbegleiter zu Wort, darunter unter anderem Entertainer Riccardo Simonetti, Sänger Conchita Wurst, Schauspieler Jannik Schümann, No-Angels-Sängerin Lucy Diakovska, Sängerin Annett Louisan, Moderatorin Dunja Hayali sowie Sängerin Kerstin Ott. Mit schwarzen Herzen, purer Fassungslosigkeit und viel Dank für die schönen Zeiten drückten die Prominenten ihre Trauer aus. Alec Völkel von The BossHoss erklärte: „Mein tiefstes Beileid! Das ist furchtbar traurig und ein großer Verlust. Mit Rosenstolz habt ihr beide deutsche Musikgeschichte geschrieben. In eurer Musik wird sie weiterleben.“
Schock auch unter Politikern
Auch unter Politikern hat die Todesnachricht für viel Bestürzung gesorgt. Kulturstaatsministerin Claudia Roth sagte: „Die Nachricht vom plötzlichen Tod von Anna R., dieser einzigartigen, unvergleichlichen Stimme von Rosenstolz, trifft tief ins Herz. Sie hat uns mit ihrer Musik bewegt, getröstet und gestärkt. Mit Liedern wie 'Liebe ist alles', 'Ich bin ich' oder 'Gib mir Sonne' hat sie Generationen geprägt. Ihre Musik bleibt – und mit ihr die Erinnerungen an ihre unnachahmliche Präsenz, ihre Leidenschaft, ihre Energie.“
Der ehemalige SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert erklärte: „Für einen 16-jährigen schwulen Jugendlichen konnte ein Rosenstolz-Konzert in der Wuhlheide im Sommer 2006 mehr Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl wecken, als tausend Kampagnen es je könnten, weil es echt und fühlbar war, wenn AnNa den Refrain von ´Lachen´ zum 25. Mal ankurbelte.“ Und der scheidende Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, schrieb: „Diese Nachricht trifft mich mitten ins Herz. Die Musik von AnNa R. und Rosenstolz ist der Soundtrack der Liebe zu meinem Mann. Ein Soundtrack von Liebe, Sehnsucht und Begehren. AnNa – Du gehst viel, viel zu früh. Danke für Deine Stimme und Deine Musik, die ewig bleiben wird!“