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​Großbritanniens Konservative fordern Einschränkung bei polizeilicher Erfassung von Hassvorfällen // ​© ZUMA Press Wire

Hass und Diskriminierung Konservative fordern Einschränkung bei polizeilicher Erfassung von Hassvorfällen​

tb - 28.04.2025 - 13:32 Uhr
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Die britische Konservative Partei plant, die polizeiliche Erfassung sogenannter „Non-Crime Hate Incidents“ (NCHIs) stark einzuschränken. Diese Vorfälle, bei denen kein strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegt, aber dennoch als Ausdruck von Hass gegenüber bestimmten Gruppen wahrgenommen werden, sollen künftig nur noch in Ausnahmefällen dokumentiert werden. Ein entsprechender Änderungsantrag zum „Crime and Policing Bill“ wurde angekündigt .​

 

NCHIs wurden nach der Ermordung des Schwarzen Teenagers Stephen Lawrence im Jahr 1993 eingeführt, um potenziell eskalierende Vorfälle frühzeitig zu erkennen und zu dokumentieren. Sie betreffen Situationen, in denen Personen aufgrund ihrer Rasse, Religion, sexuellen Orientierung, Behinderung oder Geschlechtsidentität verbal oder durch Verhalten angegriffen werden, ohne dass eine Straftat vorliegt. Die Polizei verzeichnete allein im Jahr bis Juni 2024 über 13.200 solcher Vorfälle .​

Kritiker bemängeln jedoch, dass viele dieser Erfassungen auf trivialen oder missverständlichen Situationen basieren. Beispiele reichen von einem Kind, das einen Mitschüler beleidigte, bis hin zu professionellen Äußerungen von Ärzten oder Geistlichen, die als diskriminierend interpretiert wurden.​

 

Der konservative Politiker Chris Philp erklärte:​

„Die Polizei sollte sich auf die Bekämpfung realer Kriminalität konzentrieren und nicht auf die Überwachung von Gedanken oder Meinungen.“​

 

Er bezeichnete die aktuelle Praxis als „moralische und rechtliche Krise“, die dringend angegangen werden müsse.​

 

Die Labour-Regierung unter Innenministerin Yvette Cooper verteidigt hingegen die Erfassung von NCHIs, insbesondere im Kontext von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit. Sie betont die Bedeutung solcher Aufzeichnungen für das frühzeitige Erkennen von Spannungen in Gemeinschaften.

 

Die Debatte um NCHIs spiegelt den Spannungsbogen zwischen dem Schutz vor Diskriminierung und der Wahrung der Meinungsfreiheit wider. Während die Konservativen eine stärkere Fokussierung auf strafrechtlich relevante Taten fordern, sieht die Regierung in der Erfassung von NCHIs ein Instrument zur Prävention und zum Schutz gefährdeter Gruppen.​

 

Die angekündigten Änderungen könnten weitreichende Auswirkungen auf die Polizeiarbeit und den gesellschaftlichen Diskurs in Großbritannien haben. Insbesondere LGBTIQ+-Gemeinschaften beobachten die Entwicklungen mit Sorge, da sie befürchten, dass eine Einschränkung der Erfassung von Hassvorfällen ihre Sicherheit und Sichtbarkeit beeinträchtigen könnte.​

 

Die weitere politische Diskussion und die Reaktionen der Zivilgesellschaft werden zeigen, wie Großbritannien künftig den Balanceakt zwischen Freiheit und Schutz vor Diskriminierung gestalten wird.

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