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Pinkes Kokain im Blut Drogenmix bei Paynes Leichnam festgestellt - Fans fordern ein Umdenken in der Musikindustrie

ms - 22.10.2024 - 11:00 Uhr

Noch immer sind die Millionen Fans von One Direction über den Tod von Ex-Boyband-Mitglied Liam Payne zutiefst getroffen – eine Petition fordert nun ein anderes Umgehen mit prominenten Persönlichkeiten. Derweil offenbart der Obduktionsbericht: Payne erlitt offenbar einen Rückfall nach einem Drogen- und Alkoholentzug und nahm kurz vor dem Sturz aus dem Hotelzimmer in Buenos Aires am vergangenen Mittwoch sogenanntes pinkes Kokain. 

Tod im Drogenrausch

Nach Angaben der Daily Mail soll der 31-Jährige kurz vor seinem tragischen Tod einen ganzen Drogencocktail zu sich genommen haben. In seinem Blut sollen Reste von Kokain, Benzodiazepin (ein Mittel gegen Angststörungen), Crack und pinkem Kokain gefunden worden sein – letzteres ist eine Mischung aus Methamphetamin, Ketamin und MDMA (Ecstasy).

Die Hinweise scheinen sich zu verdichten, dass der ehemalige Boyband-Sänger vermutlich versehentlich aus dem dritten Stock des Hotels vom Balkon in den Tod gestürzt sein könnte. Da offenbar keine Abwehrspuren am Leichnam gefunden wurden, kann es sein, dass er bereits während dem Fall oder kurz davor bewusstlos war oder durch den Drogenmix nicht mehr wahrnehmen konnte, was wirklich passierte. 

Randale im Hotel 

Payne war zusammen mit seiner Freundin in Argentinien, um das Konzert seines ehemaligen One Direction-Kollegen Niall Horan zu besuchen. Zwei Tage danach war seine Freundin Kate Cassidy ohne ihn abgereist, er blieb im Hotel „CasaSur Palermo“ zurück. An seinem letzten Tag fiel er mehrfach unangenehm im Hotel auf, zerstörte in der Lobby seinen Laptop und randalierte offenbar in seinem Zimmer.

Zuvor waren offenbar auch zwei Escort-Frauen noch auf dem Hotelzimmer, sie stritten sich später mit dem früheren Teenie-Star auch in der Lobby – dabei ging es anscheinend um Geld. Am Nachmittag verließen die zwei Frauen das Hotel. Die Angestellten alarmierten schlussendlich die Polizei – als diese allerdings eintraf, war Payne schon vom Balkon gestürzt, er starb sofort an Ort und Stelle. 

Rückfall in Argentinien

Gegenüber der Daily Male erklärte ein enger Freund des Musikers: „Liam war seit Wochen clean. Er war mehrmals in Reha. Er ließ sich in Großbritannien und Kalifornien behandeln.“ Anscheinend wollte der Sänger mit seiner Freundin ein neues Leben beginnen und hatte sich dazu auch einen neuen Psychiater in Florida gesucht. In Argentinien soll der One Direction-Star dann rückfällig geworden sein. Aktuell steht der Verdacht im Raum, dass ihm zwei Hotelangestellte mit Drogen versorgt haben sollen. 

Die argentinische Polizei und die Staatsanwaltschaft betonten zuletzt, dass der Todesfall noch immer nicht eindeutig sei, weitere Ermittlungen laufen. Auch einen vielleicht doch möglichen Suizid wolle man noch nicht gänzlich ausschließen, auch wenn die bisherigen Erkenntnisse eher auf einen tragischen Unfall hindeuten. 

Umdenken in der Musikbranche

In einer Petition unter dem Hashtag „Liam's Law“ fordern inzwischen derweil tausende Fans des Stars eine neue Gesetzgebung inklusive eines besseren Schutzes der psychischen Gesundheit von Künstlern. Über 25.000 Menschen unterschrieben die Forderungen in den ersten Stunden. Die Unterhaltungsindustrie müsse für das Wohlergehen ihrer Künstler stärker „zur Rechenschaft gezogen“ und „verantwortlich“ gemacht werden. So müsse es regelmäßige Untersuchungen der psychischen Gesundheit, angemessene Ruhezeiten und die Anwesenheit von medizinischem Fachpersonal bei Künstlern geben. 

Bekannteste Stimme ist dabei Sharon Osbourne, Ehefrau von Rockmusiker Ozzy Osborne, die online erklärte, die Musikindustrie habe Payne „im Stich gelassen“. Produzent und Songwriter Guy Chambers, der Hits wie „Angels“ für Robbie Williams mitgeschrieben hat, forderte, dass künftig Teenager nicht mehr in Boybands aufgenommen werden sollten, bevor sie 18 Jahre alt sind, um so ihr Wohlbefinden besser zu schützen. Williams selbst erklärte: „Liams Prüfungen und Leiden waren meinen sehr ähnlich, daher war es sinnvoll, die Hand auszustrecken und anzubieten, was ich konnte.“

 

Hier gibt es Hilfe

Bei psychischen oder anderweiten emotionalen Problemen sowie auch bei Depressionen oder beispielsweise Angststörungen, versuche, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen du dich melden kannst. Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222. 

Mit Beratung steht dir auch der Coming Out Day Verein via Messenger oder E-Mail unter www.coming-out-day.de zur Seite. Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen findest du unter: www.telefonseelsorge.de

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