Mordprozess in New York Betäubt und ausgeraubt – zwei schwule Männer starben bei Überfällen in Manhattan
Ein besonderer Mordprozess sorgt derzeit für viel Schlagzeilen in den USA – vor Gericht in Downtown Manhattan stehen drei Männer, die Homosexuelle unter Drogen gesetzt und ausgeraubt haben sollen – die bekannte Dating-Masche in leicht veränderter Variante. Zwei der Opfer starben dabei.
Tatort Schwulenbar
Zusammen mit drei weiteren Tätern soll die Gruppe homosexuellen Männern vor Schwulenbars und einem Gay-Nachtclub in Manhattan aufgelauert haben. Die Taten ereigneten sich zwischen März 2021 und Juni 2022. Drei der Täter bekannten sich bereits vorab für schuldig und wurden als Mitläufer verurteilt, der Prozess gegen die drei Hauptangeklagten Jayqwan Hamilton (36), Robert Demaio (35) und Jacob Barroso (30) läuft seit dieser Woche.
Insgesamt sollen die Tatverdächtigen fünf Männer abgepasst, unter Drogen gesetzt und schlussendlich ausgeraubt haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft kamen dabei Julio Ramirez (25) und der Politikberater John Umberger (33) ums Leben. Die Fälle wurden erst Monate später publik, nachdem NBC News über die mysteriösen Todesfälle berichtet hatte.
Perfide Taktik mit Fentanyl
In ihrem Eröffnungsplädoyer betonte die stellvertretende Staatsanwältin Emily Ching, dass die drei Männer vor mehreren Schwulenbars in Manhattan auf der Lauer gelegen hatten, sich mit scheinbar berauschten Männern anfreundeten und den Opfern dann vorschlugen, die Nacht mit ihnen an einem anderen Ort fortzusetzen.
Sobald sie unter sich waren, betäubten sie laut Ching ihre Opfer mit Fentanyl, einer besonders gefährlichen Droge, die bereits leicht überdosiert tödlich sein kann. Anschließend entsperrten die Angeklagten offenbar mit den leblosen Gesichtern der Opfer deren Handys, um so auf die Bankkonten der Männer zugreifen zu können. Mittels Zahlungs-Apps sollen sie so Tausende von US-Doller erbeutet haben, von denen sie Lebensmittel, Schuhe, Alkohol und andere Dinge bezahlt haben sollen.
„Die Beweise werden sehr deutlich machen, dass es keine Rolle spielt, wer den Opfern die Drogen übergeben hat. Die Beweise werden belegen, dass jeder Angeklagte die Absicht hatte, die Raubüberfälle zu begehen, dass es ihnen gelang, die Raubüberfälle gemeinsam zu begehen, und dass infolgedessen die Opfer starben“, so Ching weiter.
Angeklagte plädieren auf „nicht schuldig“
Die drei Angeklagten Hamilton, Demaio und Barroso plädierten indes vor Gericht auf „nicht schuldig“ in Bezug auf die Anklagepunkte Mord, Verschwörung und schwerer Diebstahl. Ihre Anwälte sprachen beim Eröffnungsplädoyer von „tragischen Todesfällen“, wobei sie betonten, dass nicht klar sei, welche Drogen schlussendlich zum Tod der zwei Opfer geführt hätten. In der Gay-Community seien nach der Einschätzung der Anwälte viele unterschiedliche Substanzen gebräuchlich. Nach Angaben des Gerichtsmediziners konnten in beiden Leichen Spuren von Fentanyl sowie aber auch von Lidocain und Kokain nachgewiesen werden.
Chang erwiderte indes, dass die Videos von Überwachungskameras klar belegen würden, dass die Opfer erst durch das verabreichte Fentanyl ihr Bewusstsein verloren hatten.