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Mpox in Großbritannien
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Mpox in Großbritannien Nach Schweden und Deutschland gibt es nun auf der Insel erste neue Fälle der gefährlicheren Variante Klade Ib

ms - 06.11.2024 - 09:30 Uhr

Die neue Variante der Affenpocken greift im europäischen Raum weiter um sich – nach Schweden und Deutschland wurden jetzt in Großbritannien die ersten neuen Fälle offiziell dokumentiert. Es ist zugleich das allererste Mal, dass sich Menschen in Europa direkt mit der Mutation angesteckt haben; in den bisherigen Fällen handelte es sich um Männer, die sich kurz zuvor in Afrika infiziert hatten und dann zurück nach Europa gereist waren. 

Neu-Infektionen in England

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) infizierten sich zwei Menschen mit der sogenannten Klade Ib in England. Sie lebten im gleichen Haushalt wie eine Person, die kurz zuvor von einer Reise aus Afrika zurückgekommen und ebenso positiv getestet worden war. 

Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, betonte, dass er das Risiko für Menschen in Europa, an der neuen Variante von Mpox zu erkranken, weiterhin als gering einschätzen würde. Trotzdem sollten die Gesundheitssysteme in den einzelnen Ländern ihre Überwachung verstärken und im Bedarfsfall schnell die Infektionswege betroffener Personen nachvollziehen. 

Gefährliche neue Virusvariante 

Die Mutation grassiert seit einigen Monaten besonders stark in Afrika, vor allem in der Demokratischen Republik Kongo, in Burundi, Ruanda, Uganda und Kenia. Mehrere hundert Menschen starben dort bereits an den Folgen der Infektion, besonders gefährdet sind junge Personen, Menschen mit HIV und Immungeschwächte. Die neue Virusvariante ist wesentlich leichter übertragbarer als jene, die sich 2022 weltweit ausgebreitet hatte. Zudem ist der Krankheitsverlauf in vielen Fällen deutlich schwerer. Die Sterberate ist außerdem signifikant höher. 

Erster Fall in Köln

In Deutschland wurde kürzlich in Köln der erste Fall mit der Mutation festgestellt, zuvor gab es bereits Erkrankte außerhalb Afrikas in Schweden sowie in Thailand. Das Robert Koch-Institut schätzt die Gefahr für die allgemeine deutsche Bevölkerung nach wie vor als gering ein, hält eine neue kleinere Welle von Neu-Infektionen aber auch in Deutschland für denkbar und rät daher vor allem der Risikogruppe der schwulen und bisexuellen Männer, sich vollständig mit zwei Impfungen gegen Affenpocken bestmöglich zu immunisieren. 

Im Jahr 2022 wurde das Virus außerhalb Afrikas fast ausschließlich durch gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte unter Männern weitergegeben, grundsätzlich kann sich aber jeder Mensch mit Mpox anstecken. Deutschland gehörte mit rund 3.800 Fällen nebst Großbritannien und Spanien zu den Hot-Spots in Europa.   

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