Neue Mpox-Variante Virusmutation ist deutlich gefährlicher - RKI rät zur Impfung
Es gibt einen ersten Fall der neuen, deutlich gefährlicheren Mpox-Variante in Deutschland, wie das Robert Koch-Institut jetzt bestätigte. Die Ansteckung mit der sogenannten Klade 1b ist bei dem betroffenen 33-jährigen Mann aus Köln in Ostafrika erfolgt, so das Gesundheitsministerium von Nordrhein-Westfalen.
Gefährlichere Virus-Variante
Nach 2022 hatte sich in diesem Sommer eine neue Variante der Affenpocken zunächst in Afrika ausgebreitet und dort zu zahlreichen Todesfällen geführt. Die Virusmutation ist im Vergleich zu 2022 deutlich leichter ansteckend und führt zu einem oftmals schwereren Krankheitsverlauf. Die Sterblichkeitsrate ist laut der US-Seuchenbehörde CDC rund 25 mal größer als noch vor zwei Jahren – fünf Prozent der Erkrankten sterben. Bei dem weltweiten Ausbruch 2022 waren es 0,2 Prozent der Mpox-Fälle. Besonders anfällig für schwere bis tödliche Verläufe sind junge Personen sowie Menschen mit HIV. Im August trat der erste europaweite Fall mit der neuen Variante in Schweden auf.
Das RKI geht trotz des Nachweises aktuell nach wie vor nicht von einer erhöhten Gefährdungslage für Deutschland aus, rät aber erneut der Risikogruppe der schwulen und bisexuellen Männer, sich vollständig impfen zu lassen – im Jahr 2022 waren in Deutschland rund 3.800 Personen an Mpox erkrankt, beinahe durchwegs hatte es sich dabei um homosexuelle Männer gehandelt.
Infektion leicht übertragbar
Die Symptome von Affenpocken sind Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, geschwollene Lymphknoten und ein Ausschlag mit Pusteln, der sich auf dem ganzen Körper ausbreitet. 2022 erfolgte eine Übertragung zumeist durch sexuelle Kontakte, die neue Variante lässt sich auch durch einfache Berührungen weitergeben. Infizierte sind während der gesamten Krankheitsdauer ansteckend. Die Inkubationszeit beträgt 7 bis 21 Tage. Eine zweifache Pocken-Impfung ist derzeit der bestmögliche Schutz vor einer Ansteckung mit den Affenpocken.
Gegenüber der BILD-Zeitung erklärte vor kurzem Virologe Klaus Stöhr: „Dass Mpox sich in Deutschland ausbreiten, ist weder kurz- noch mittelfristig zu erwarten. Pockenviren verändern sich zum Glück sehr langsam. Das heißt: Solange die Übertragung nur über Hautkontakt funktioniert, ist die Erkrankung hierzulande relativ leicht einzudämmen. Auch wenn eine infizierte Person einreist, kann man sie schnell isolieren und eine Ausbreitung verhindern.“
Weitere Fälle werden erwartet
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im August eine „Notlage internationaler Reichweite“ ausgerufen, damit sich die einzelnen Länder bestmöglich auf einen möglichen neuen Ausbruch auch in Europa vorbereiten können. Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC geht von weiteren Fällen mit der neuen Virusvariante in Europa aus, die bisher nur noch nicht offiziell dokumentiert worden sind.