Neue Mpox-Fall in Schweden Gefährlichere Mpox-Mutation erstmals in Europa
In Europa ist jetzt der erste Fall einer Erkrankung mit der neuen und deutlich gefährlicheren Mpox-Variante aufgetreten – Schweden meldete eine erste infizierte Person. Die Mutation grassierte bisher ausschließlich in Afrika, sie ist hochansteckend und führt zu massiv schlimmeren Krankheitsverläufen.
Schweden nimmt Lage ernst
Schwedens Sozialminister Jakob Forssmed erklärte, dass der erste Mpox-Fall mit der neuen Variante sehr ernst genommen werde. Die infizierte Person hatte sich zuvor in Afrika aufgehalten. Die Nachverfolgung der Kontakte des Mannes wurde von der Schwedischen Gesundheitsbehörde bereits angegangen, die Behörde möchte dabei wohl auch aus den Erfahrungen von 2022 lernen.
Damals verbreitete sich das Virus durch wenige Einzelinfektionen in England und Spanien binnen weniger Wochen in ganz Europa, rund 95.000 Menschen infizierten sich mit dem Virus – in Deutschland waren 3.800 Personen betroffen. Vor allem durch sexuelle Kontakte verbreiteten sich die Affenpocken vor zwei Jahren beinahe ausnahmslos unter schwulen und bisexuellen Männern.
Olivia Wigzell von der schwedischen Volksgesundheitsbehörde betonte, dass die Regierung aktuell keine Gefahr sehe, dass der Fall Auswirkungen auf die breite schwedische Bevölkerung haben könnte – es bestehe daher auch im Moment zumindest kein Bedarf an weiteren Infektionsschutzmaßnahmen.
WHO ruft internationale Notlage aus
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat aufgrund der dramatischen Lage in Afrika in dieser Woche die höchste Alarmstufe ausgerufen – die neue Variante von Mpox ist deutlich gefährlicher als jener Virustyp, der 2022 für eine weltweite Pandemie gesorgt hatte. In Afrika breitet sich die Mutation der sogenannten Klade I dabei immer weiter aus – in fünf Prozent aller Fälle scheint diese zum Tode zu führen, besonders gefährlich ist die Mutation für Kinder und Menschen mit HIV. Die neue Virusvariante ist deutlich schneller ansteckend und führt zu einem schwereren Krankheitsverlauf. Die Erklärung der WHO zu einer „gesundheitlichen Notlage internationaler Reichweite“ dient so in erster Linie dazu, die Gesundheitsbehörden weltweit zu alarmieren, sodass diese rechtzeitig geeignete Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.
Das Robert Koch-Institut betont, dass es auch in Deutschland zu einem erneuten Ausbruch sowie einer weiteren Pandemie-Welle mit Affenpocken kommen kann, allerdings nach aktuellem Stand nur in begrenztem Rahmen mit deutlich weniger hohen Fallzahlen als 2022. Trotzdem ruft das RKI vor allem auch schwule und bisexuelle Männer zur Zweifach-Impfung gegen Mpox auf.
USA trifft Vorbereitungen für neue Variante
Bereits vor drei Monaten warnte auch die amerikanische Seuchenbehörde CDC vor einem erneuten weltweiten Ausbruch der Affenpocken. Nachdem die WHO nun den globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen hat, bekräftigte das US-Gesundheitsministerium, dass die USA gut auf neue Fälle von Mpox vorbereitet sei.
„Die Vereinigten Staaten verfügen über ein robustes Überwachungssystem, unter anderem durch klinische Tests und Abwasseranalysen. Wir ermutigen allerdings weiterhin alle Personen mit hohem Risiko, sich mit dem Mpox-Impfstoff impfen zu lassen, der sich als sicher und hochwirksam bei der Vorbeugung schwerer Mpox-Erkrankungen erwiesen hat.“ China indes hat seine Einreisekontrollen für Menschen aus den betroffenen Ländern verschärft.