LGBTI*-Kinofilme Die Programmkinos in Deutschland freuen sich über mehr Zuschauer
Gute Nachrichten aus dem Kino: Im Jahr 2024 erlebten die Programmkinos in Deutschland ein Besucherplus – und damit auch LGBTI*-Filme, die vorrangig in jenen Kinos gezeigt werden. Nur selten schafft es bis heute ein Film mit einer klaren Fokussierung auf die Community in die großen Blockbuster-Säle.
Zuwachs im Programmkino
Filme jenseits des Mainstreams sind und bleiben daher soweit ein Angebot vor allem von kleinen Kultur- und Programmkinos. Im Jahr 2024 verzeichnete die Branche jetzt ein Besucherplus von insgesamt rund 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der Verband AG Kino – Gilde jetzt mitteilte.
Dies ist insofern gleich zweifach beachtlich, weil auf dem Gesamtmarkt im Bereich Kino die Besucherzahlen um 6,2 Prozent gesunken sind. Kurz gesagt: Mehr Publikum für besondere Filmperlen, weniger Zuschauer für die großen Blockbuster.
Starkes Kinojahr für LGBTI*-Filme
Laut dem Verband trugen zu dieser Entwicklung viele besondere Spartenfilme, auch aus dem Bereich LGBTI*, wie aber auch starke Festivalfilme aus Cannes und Venedig mit bei. Dazu kommt, dass die Streiks in Hollywood im letzten Jahr dazu geführt haben, dass die Filmstarts großer Blockbuster verschoben werden mussten, sodass kleine Kinoangebote mehr in den Mittelpunkt rücken konnten.
Als Höhepunkt des vergangenen Kinojahres aus LGBTI*-Sicht gilt dabei aus Sicht von Filmexperten wie unter anderem dem Moviepilot-Ranking der Film „All Of Us Strangers“, der 2024 in die deutschen Kinos gekommen ist. In der Hauptrolle agierte der schwule irische Schauspieler Andrew Scott (48), der im letzten Jahr auch als homosexueller Serienkiller „Ripley“ in der gleichnamigen Mini-Serie auf Netflix begeisterte.
In „All Of US Strangers“ spielte er einen von zwei Männer, die sich in einem anonymen Hochhaus in London kennenlernen und ineinander verlieben. Der Film spielt auf mehreren Zeitebenen und beleuchtet auch die Ängste des jungen Protagonisten gegenüber seinen Eltern, sich als homosexuell zu outen. Die schwule Liebesgeschichte spiegelt in den Gesprächen der beiden Männer untereinander dabei auch die gesellschaftlichen Veränderungen in der Akzeptanz von Homosexualität wider. An Scotts Seite agiert Paul Mescal (Gladiator II). Bei den britischen Independent Film Awards gewann der Film sechs Preise, unter anderem als „Bester Independent-Film des Jahres“ sowie für die Beste Regie und das Beste Drehbuch.