Direkt zum Inhalt
LGBTI*-Kinofilme
Rubrik

LGBTI*-Kinofilme Die Programmkinos in Deutschland freuen sich über mehr Zuschauer

ms - 14.01.2025 - 12:00 Uhr

Gute Nachrichten aus dem Kino: Im Jahr 2024 erlebten die Programmkinos in Deutschland ein Besucherplus – und damit auch LGBTI*-Filme, die vorrangig in jenen Kinos gezeigt werden. Nur selten schafft es bis heute ein Film mit einer klaren Fokussierung auf die Community in die großen Blockbuster-Säle. 

Zuwachs im Programmkino 

Filme jenseits des Mainstreams sind und bleiben daher soweit ein Angebot vor allem von kleinen Kultur- und Programmkinos. Im Jahr 2024 verzeichnete die Branche jetzt ein Besucherplus von insgesamt rund 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der Verband AG Kino – Gilde jetzt mitteilte.

Dies ist insofern gleich zweifach beachtlich, weil auf dem Gesamtmarkt im Bereich Kino die Besucherzahlen um 6,2 Prozent gesunken sind. Kurz gesagt: Mehr Publikum für besondere Filmperlen, weniger Zuschauer für die großen Blockbuster. 

Starkes Kinojahr für LGBTI*-Filme

Laut dem Verband trugen zu dieser Entwicklung viele besondere Spartenfilme, auch aus dem Bereich LGBTI*, wie aber auch starke Festivalfilme aus Cannes und Venedig mit bei. Dazu kommt, dass die Streiks in Hollywood im letzten Jahr dazu geführt haben, dass die Filmstarts großer Blockbuster verschoben werden mussten, sodass kleine Kinoangebote mehr in den Mittelpunkt rücken konnten. 

Als Höhepunkt des vergangenen Kinojahres aus LGBTI*-Sicht gilt dabei aus Sicht von Filmexperten wie unter anderem dem Moviepilot-Ranking der Film „All Of Us Strangers“, der 2024 in die deutschen Kinos gekommen ist. In der Hauptrolle agierte der schwule irische Schauspieler Andrew Scott (48), der im letzten Jahr auch als homosexueller Serienkiller „Ripley“ in der gleichnamigen Mini-Serie auf Netflix begeisterte. 

In „All Of US Strangers“ spielte er einen von zwei Männer, die sich in einem anonymen Hochhaus in London kennenlernen und ineinander verlieben. Der Film spielt auf mehreren Zeitebenen und beleuchtet auch die Ängste des jungen Protagonisten gegenüber seinen Eltern, sich als homosexuell zu outen. Die schwule Liebesgeschichte spiegelt in den Gesprächen der beiden Männer untereinander dabei auch die gesellschaftlichen Veränderungen in der Akzeptanz von Homosexualität wider. An Scotts Seite agiert Paul Mescal (Gladiator II). Bei den britischen Independent Film Awards gewann der Film sechs Preise, unter anderem als „Bester Independent-Film des Jahres“ sowie für die Beste Regie und das Beste Drehbuch. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Schwule Muskeln

Worauf legen Gays viel Wert?

Gibt es sowas wie schwule Muskeln? Spielt die sexuelle Orientierung eine Rolle beim Training? Eine neue Studie
Was sein Kurs für LGBTIQ+ bedeutet

Ist Spahn Brückenbauer oder Spalter?

Jens Spahn, CDU-Politiker und ehemaliger Bundesgesundheitsminister, steht kurz davor, neuer Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu werden
Hass und Diskriminierung

Zukunft in Großbritannien ungewiss

Die britische Konservative Partei plant, die polizeiliche Erfassung sogenannter „Non-Crime Hate Incidents“ (NCHIs) stark einzuschränken.
Offener Krieg gegen LGBTIQ+

Georgien am Abgrund

Die Regierung in Georgien geht immer radikaler und rabiater gegen die Community vor - doch nun formiert sich verstärkt Widerstand.
Späte Versöhnung

Das allererste Schwulengefängnis

In Australien gab es 30 Jahre lang das weltweit erste Gefängnis für Schwule. Nun wurde die Einrichtung als dunkles Kulturerbe des Landes anerkannt.
Die digitale Gefahr

Gefährdungslage für Jugendliche

Corona ist längst vorbei, doch für LGBTIQ+-Jugendliche sind digitale Anfeindungen noch immer Alltag, vor allem auch sexuelle Attacken.
Neue Kritik an der FIFA

Appell von queeren Verbänden

Queere Verbände wollen nun mittels einer Petition die Fußballmeisterschaft 2034 in Saudi-Arabien verhindern und rufen zum Boykott auf.