Direkt zum Inhalt
Leihmutterschaft in Griechenland
Rubrik

Kinderwunsch in Griechenland Homosexuelle Paare werden künftig von der Leihmutterschaft ausgeschlossen, lesbische Paare nicht

ms - 03.04.2025 - 15:00 Uhr

Leihmutterschaften für homosexuelle Paare sind seit Jahren ein großer Streitfall innerhalb der Community: Für die einen steht der Kinderwunsch im Vordergrund, für die anderen ist ein solches Vorgehen ethisch nicht mit den Rechten von Frauen vereinbar. In Deutschland versuchen einige queere Verbände seit einigen Jahren, das bisherige strikte Verbot in der Bundesrepublik aufzuweichen. Homosexuelle deutsche Paare mit Kinderwunsch sind daher nach wie vor dazu gezwungen, ins Ausland zu gehen wie beispielsweise nach Griechenland. Nun will die griechische Regierung die Gesetzgebung anpassen. 

Verbot für schwule Paare 

Nach Angaben des Justizministeriums soll das Zivilgesetzbuch in diesem Bereich überarbeitet und Leihmutterschaften damit stark eingeschränkt werden. Konkret soll es künftig nicht mehr möglich sein, dass schwule Paare mittels Leihmutterschaft ein Kind bekommen, lesbischen Paaren indes bleibt diese Möglichkeit unter bestimmten Umständen weiterhin offen.  

Justizminister Giorgos Floridis betonte, dass das bisherige Gesetz eine Ungenauigkeit im Text enthalte, der nun revidiert werden soll. Bisher erlaubt die Regierung Leihmutterschaften bei einer vorliegenden Unfähigkeit einer Schwangerschaft. Gemeint sind damit laut Floridis eigentlich nur Frauen, die nicht schwanger werden können. In seiner derzeitigen Form lassen die Richtlinien aber auch Raum für schwule Paare mit Kinderwunsch, die ebenso per Definition „unfähig“ sind, schwanger zu werden. Die Überarbeitung sieht nun vor, nur noch Frauen jedweder sexueller Orientierungen und Partnerschaften eine Leihmutterschaft zu gestatten, wenn diese auf natürlichem Wege nicht schwanger werden können.

Verbot in der EU mit Lücken

Das EU-Parlament hat bereits letztes Jahr Leihmutterschaften eindeutig und mit sehr großer Mehrheit als Menschenhandel definiert. Bis 2026 sollen die europäischen Richtlinien in puncto Menschenhandel in allen Mitgliedsstaaten überarbeitet werden. Allerdings hat sich die EU ein juristisches Hintertürchen offen gehalten: Verurteilt wurden nicht sogenannte „ethische Leihmutterschaften“, bei der sich Frauen  „uneigennützig“ als Leihmütter zur Verfügung stellen. Das Verbot greift im Wesentlichen nur bei erzwungenen Leihmutterschaften sowie bei jenen, bei denen die Mütter finanziell motiviert sind. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Österreich gewinnt den ESC

Deutschland landet auf Platz 15

Österreich gewinnt den ESC 2025! Der 24-jährige Countertenor JJ begeisterte das Publikum mit seinem Operatic Pop, Deutschland landete auf Platz 15.
Polizei untersagt Pride-Events

"Abstrakte Bedrohungslage" in NRW

"Abstrakte Bedrohungslage" in NRW: Aus Sicherheitsgründen stoppte die Polizei heute den CSD Gelsenkirchen und eine Demonstration in Mönchengladbach.
Streit um eine Bagatelle

Pridefahne in einer britischen Bank

Streit um eine Bagatelle: Ein gläubiger Kunde wollte eine Pride-Flagge in einer Londoner Bank nicht akzeptieren und legte Beschwerde ein...
Porno-Verbot in den USA

Reaktionen der schwulen Branche

Werden Hardcore-Filme künftig in den USA verboten? Dieses Gesetz wollen einige Republikaner durchbringen. Darauf reagiert nun die Gay-Adult-Branche.
Zeichen der Polizei Saarland

Pride Flagge zum IDAHOBIT

Bundesweit wird am Samstag dem IDAHOBIT gedacht, dem Aktionstag gegen Homophobie. Die Polizei Saarland setzt dabei erstmals ein besonderes Zeichen.
Neue Pride Verbote

Wales lädt alle Parteien aus

Der Streit über die jüngste LGBTIQ+-Politik in Großbritannien eskaliert weiter, nun hat der fünfte große Pride alle Parteien vom CSD ausgeladen.
Erste Rede von Karin Prien

Kein Wort zum Thema LGBTIQ+

Die neue Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) stellte im Bundestag ihr Programm für die nächsten Jahre vor - LGBTIQ+ war dabei kein Thema.
Appell an neue Bundesregierung

Einsatz gegen Ungarns Pride-Verbot

Die neue Bundesregierung muss verstärkt gegen das Pride-Verbot in Ungarn vorgehen, fordern jetzt in einem Appell bisher rund 66.000 Menschen.
Mordfall aufgeklärt

Cold Case nach 21 Jahren geklärt

Der 21 Jahre alte Mordfall an einem schwulen Kellner aus Nordrhein-Westfalen wurde mittels neuster DNA-Analyse jetzt offenbar aufgeklärt.