Colton Ford ist tot Der vierte Todesfall einer Gay-Legende in diesem Jahr
Der schwule Pornodarsteller Colton Ford ist tot – er starb am vergangenen Montag im Alter von 62 Jahren. Eine genaue Todesursache wurde bisher offiziell nicht angegeben, nach Angaben von Freunden ist der US-Amerikaner bei einem Wanderunfall in Palm Springs ums Leben gekommen.
Karriere in späteren Jahren
Ford, der mit bürgerlichem Namen Glenn Soukesian hieß, begann seine Weltkarriere in der schwulen Erwachsenenfilmindustrie relativ spät, im Alter von 40 Jahren war er im Jahr 2001 erstmals in einem Film zu sehen. Aufgrund seiner männlichen Ausstrahlung und seiner Authentizität vor der Kamera wurde er schnell zum international beliebten Star der Branche. Zuvor war Ford als Clubtänzer und Sänger tätig gewesen.
Ford arbeitete mit allen großen Studios zusammen und baute online ein internationale Fanbase auf. Im Jahr 2003 wurde er zum „Gay Performer des Jahres“ gewählt. Darüber hinaus schaffte der Amerikaner den Sprung in eine US-Fernsehserie, in „The Lair“ spielte er in drei Staffeln ab 2007 die Rolle des Sheriffs Trout. Daneben agierte er auch anderweitig in mehreren Hollywood-Spielfilmen jenseits der Adult-Branche.
Erfolgreicher Singer-Songwriter in den USA
Außerdem arbeitete Ford ab 2008 auch als Musiker und legte eine beachtliche Karriere als Singer-Songwriter hin. Er veröffentlichte mehrere Alben und Hitsingles und war einige Male mit seinen Songs in den Billboard-Charts. Darüber hinaus arbeitete er mit namhaften DJs und Songschreibern zusammen, unter anderem auch mit der Gay-Ikone Cyndi Lauper. Schlussendlich wurde Ford zu den „Top 50 Gay Male Musicians“ gewählt. Zur Veröffentlichung seines letzten Albums „Permission“ hatte er erklärt: „Wir sollten so leben, wie wir geboren wurden! Wir sollten ein authentisches Leben führen, und dafür brauchen wir keine Erlaubnis von irgendwem. Wir müssen es uns einfach nur selbst gestatten!“

Kämpfer für die Community
Auch als Aktivist und Verfechter für die Community war er seit vielen Jahren unterwegs. Immer wieder setzte er sich dabei gegen Stigmata und stereotypisches Denken ein, auch abseits der Branche. Ford galt zudem als Vertreter in der Gay-Adult-Branche, der die Verbindung von Porno und Kunst hervorhob und herausstellte. Immer wieder setzte er sich außerdem gegen den Jugendwahn in der Gay-Community ein und hatte dazu erklärt: „Ich finde es wunderbar, dass Männer in unterschiedlichen Lebensphasen auf der Tanzfläche und im Schlafzimmer eine gemeinsame Basis finden. Uns die Erlaubnis zu geben, uns selbst und unser Leben zu erforschen, einschließlich der wunderbaren Erfahrungen, die wir mit anderen teilen, wenn wir uns in deren Welt bewegen, ist befreiend!“
Schock in der Hardcore-Branche
Die Branche zeigt sich schockiert von dem nächsten Tod einer Legende, es ist bereits der vierte Todesfall in der Hardcore-Industrie in diesem Jahr nach Tim Kruger, Roman Mercury und Damien Stone. Die Kult-Regisseurin Chi LaRue erklärte via Facebook: „Ich bin so schockiert und traurig über das plötzliche Ableben meines Freundes und Ikone Glen alias Colton Ford. Du wirst vermisst werden! Sing weiter im Himmel!“
Einer seiner engsten Freunde war Dallas Steele, ebenso Erwachsenendarsteller. Er betonte auf X die tiefe, private Verbundenheit: „Er war ein sehr tiefgründiger, fürsorglicher und nachdenklicher Mensch. Glenn war so ein erstaunlicher Geist. Er dachte immer darüber nach, was er als nächstes tun wollte. Er war immer optimistisch, was die Möglichkeiten anging. Ich werde ihn und sein großartiges Lächeln vermissen.“ Das sieht Adult-Veteran Tim Wood ähnlich, der in einem Posting betonte: „Er war ein brillanter Künstler, der immer ein Lied im Herzen trug. Süß, witzig, freundlich, frech - und hoffnungslos gutaussehend.“