Prostatakrebs Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern - Vorsorge ist wichtig!
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Jährlich erhalten etwa 65.820 Männer diese Diagnose. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko erheblich an, da Männer unter 50 Jahren selten betroffen sind. Trotz der Häufigkeit bleiben viele Fälle lange unerkannt – und genau hier kommt der Früherkennung eine entscheidende Rolle zu.
Warum Früherkennung so wichtig ist
In frühen Stadien verläuft Prostatakrebs oft ohne Beschwerden. Es gibt keine spezifischen Symptome, die auf die Krankheit hinweisen, was die Diagnose erschwert. Hier liegt die Gefahr: Ohne Vorsorgeuntersuchungen wird der Krebs häufig erst entdeckt, wenn er sich bereits über die Prostata hinaus ausgebreitet hat. Dabei gilt: Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser stehen die Chancen auf eine Heilung.
Ab dem 45. Lebensjahr wird Männern empfohlen, jährlich zur Vorsorge zu gehen. Bei Männern mit einer familiären Vorbelastung – wenn etwa Vater oder Bruder an Prostatakrebs erkrankt sind – sollte diese Untersuchung noch früher beginnen. Die Früherkennung umfasst in der Regel eine Tastuntersuchung der Prostata und den sogenannten PSA-Test. Der PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen) kann Hinweise auf krankhafte Veränderungen liefern, ist aber nicht immer eindeutig. Ein erhöhter PSA-Wert bedeutet nicht zwangsläufig Krebs, sondern kann auch auf andere Erkrankungen wie eine Entzündung der Prostata hindeuten. Daher sind weitere Untersuchungen notwendig, wenn der Wert auffällig ist.
Neben der Tastuntersuchung und dem PSA-Test könnten in Zukunft auch neue Methoden zur Früherkennung eine Rolle spielen. Moderne bildgebende Verfahren wie die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) zeigen vielversprechende Ergebnisse und könnten dazu beitragen, die Diagnose noch präziser zu gestalten.
Symptome im fortgeschrittenen Stadium
Prostatakrebs verursacht erst dann Beschwerden, wenn der Tumor wächst und Druck auf umliegende Organe ausübt. Typische Anzeichen können sein:
- Häufiger oder plötzlicher Harndrang, auch nachts.
- Schmerzen oder ein Brennen beim Wasserlassen.
- Schwierigkeiten beim Entleeren der Blase.
- Blut im Urin oder Sperma.
- Schmerzen im Becken, Rücken oder den Oberschenkeln.
Diese Symptome können jedoch auch auf andere, weniger gefährliche Erkrankungen der Prostata hinweisen, wie eine gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) oder eine Entzündung. Dennoch sollten sie immer ärztlich abgeklärt werden. Ein rechtzeitiger Arztbesuch kann Klarheit schaffen und bei Bedarf den Weg zu einer schnellen Behandlung ebnen.
Diagnose: Vom Verdacht zur Gewissheit
Wenn der PSA-Wert oder die Tastuntersuchung Auffälligkeiten zeigt, folgen meist weitere Untersuchungen. Hierzu zählen bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder eine Magnetresonanztomographie (MRT). Um eine endgültige Diagnose zu stellen, wird oft eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen. Diese ermöglicht es, festzustellen, ob es sich tatsächlich um Krebs handelt und wie aggressiv dieser ist. Je genauer der Tumor eingeordnet werden kann, desto besser lässt sich die passende Behandlung planen.
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Prävention: Gibt es Schutz vor Prostatakrebs?
Obwohl es keine garantierte Möglichkeit gibt, Prostatakrebs zu verhindern, können einige Maßnahmen das Risiko möglicherweise verringern. Dazu zählen eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Rauchen. Studien weisen darauf hin, dass insbesondere eine ballaststoffreiche, fettarme Kost und der Verzehr von Tomaten, Brokkoli und grünem Tee positive Effekte haben könnten. Diese Lebensmittel enthalten Stoffe, die das Wachstum von Krebszellen hemmen oder deren Entstehung vorbeugen könnten.
Zusätzlich könnte ein bewusster Umgang mit Stress und die Vermeidung von Übergewicht ebenfalls eine Rolle spielen. Auch wenn diese Maßnahmen Prostatakrebs nicht vollständig verhindern können, tragen sie doch zu einer allgemeinen Gesundheitsförderung bei.
Behandlungsmöglichkeiten bei Prostatakrebs
Die Therapie hängt vom Stadium und der Aggressivität des Tumors ab. Zu den Optionen gehören die aktive Überwachung, eine Operation, Strahlentherapie oder Hormontherapie. In frühen Stadien kann häufig eine vollständige Heilung erreicht werden, während bei fortgeschrittenem Krebs die Behandlung auf die Lebensverlängerung und Erhaltung der Lebensqualität abzielt.
Für manche Männer mit wenig aggressiven Tumoren kann eine sogenannte "aktive Überwachung" sinnvoll sein. Hierbei wird der Tumor regelmäßig kontrolliert, ohne sofort mit einer Behandlung zu beginnen. Dieses Vorgehen kann helfen, unnötige Eingriffe und deren mögliche Nebenwirkungen wie Inkontinenz oder Erektionsprobleme zu vermeiden.
Fazit: Wissen schützt
Prostatakrebs bleibt eine ernste Bedrohung, insbesondere wenn er unentdeckt bleibt. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Aufmerksamkeit für mögliche Symptome sind entscheidend, um den Krebs frühzeitig zu erkennen. Männer sollten keine Scheu vor der Untersuchung haben, denn sie kann Leben retten. Informieren sowie rechtzeitiges Handeln können hier ein Schlüssel sein.