Kiew Pride 2021 7000 Demonstrierende in der Ukraine
Nachdem die Kiew Pride 2020 wegen Corona ausfallen musste, fand der diesjährige Marsch für Gleichberechtigung mit etwa 7.000 Demonstrierenden unter starkem Polizeiaufgebot statt. Es war die insgesamt zehnte Pride in der ukrainischen Hauptstadt., wobei die meisten Menschen an 2019 an der Pride teilnahmen. Zwischenfälle sind bislang keine bekannt, obwohl einige Hundert Rechtsextreme eine Gegendemonstration in einem nahe gelegenen Park organisiert hatten.
Die Forderungen
Die Demonstrierenden forderten von der Regierung unter anderem die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften – und die damit einher gehende Absicherung für Partner*innen und Kinder – sowie die Schaffung von Gesetzen gegen Hassverbrechen. Seit 2015 gibt es ein Gesetz, das die Diskriminierung von LGBTI* am Arbeitsplatz verbietet. Dennoch ist LGBTI*-Hass laut einer Umfrage von Rating in dem weitgehend orthodox-christlichen Land noch weit verbreitet: 47 Prozent der Befragten hatten eine negative Sicht auf die Community.
Es braucht Polizei-Reformen
LGBTI*-Aktivist*innen sagen, dass die ukrainische Polizei homo- und transphobe Motive bei Angriffen oft ignoriert und sie stattdessen als Randale abtut. „Wir haben es satt, auf Veränderungen zu warten und systematische Einschüchterung, Druck, Störung friedlicher Veranstaltungen, Angriffe auf Aktivisten und die LGBTI*-Gemeinschaft zu ertragen“, so die Demonstrierenden laut Reuters. „Wir fordern hier und jetzt Veränderungen, denn wir wollen in unserem eigenen Land frei leben.“