Noch immer 15 Anbieter Konversionstherapie in den Niederlanden
Nach einer Studie der Agenturen Beke und Ateno für den niederländischen Gesundheitsminister Hugo de Jonge gibt es im Land noch immer geschätzt fünfzehn Anbieter, die aktiv Konversionstherapien für die „Heilung“ von Homosexualität anpreisen. Beauftragt wurde die Studie von der Tweede Kamer des Parlaments: Man fürchtete, dass verletzliche junge Menschen in streng religiösen Gemeinschaften solchen „Therapien“ ausgesetzt seien. Laut der NL Times will eine Mehrheit in der Tweede Kamer die Konversionstherapie verbieten.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass junge Menschen – vor allem orthodoxe Christen – einem großen Druck ausgesetzt sind, der sie dazu zwingt, ihre nicht-heterosexuellen Neigungen zu unterdrücken. Daher würden bei Konversionstherapien selten solche Jugendlichen „behandelt“, da sie sich meist erst Anfang Zwanzig oder sogar noch später outeten. Manche religiösen Gemeinschaften glaubten zudem, Homosexualität werde von „Dämonen“ verursacht, die man austreiben müsse. Die Therapien nähmen äußerst vielfältige Erscheinungsformen an. Die Patienten begäben sich dabei aus Angst vor ihren Gefühlen großteils aus freien Stücken in Behandlung.