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Brisante Neuanstellung

Brisante Neuanstellung Robby Starbuck, US-Mastermind der Anti-DEI-Kampagne, wird Meta-Berater

ms - 18.08.2025 - 12:00 Uhr
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Zu Beginn des Jahres strich der Social-Media-Gigant Meta alle Diversity-Programme im Unternehmen. Im Laufe des Jahres nahm dann der Hass gegenüber der LGBTIQ+-Community auf Meta-Plattformen wie Instagram und Facebook rapide zu. Nun hat Meta-Chef Mark Zuckerberg den nächsten Schritt getan und engagierte den Aktivisten Robby Starbuck als Berater. 

Berater gegen Voreingenommenheit

Starbuck ist ein rechtskonservativer US-Musikvideoregisseur und hatte online ab Mitte 2024 maßgeblich die Kampagne gegen DEI-Programme (Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion) in großen US-Firmen ins Rollen gebracht – mit Erfolg. Durch seine damals bereits rund 900.000 Follower wurde der Boykott-Aufruf immer weiter verbreitet, bis schließlich viele große Unternehmen in den USA ihre Inklusionsprogramme, allen voran Harley Davidson oder auch Walmart, beendeten. Nun wird der 35-Jährige Berater von Meta werden, um die „ideologische und politische Voreingenommenheit“ im KI-Chatbot des Unternehmens zu bekämpfen.

Wie „freiwillig“ dieser Deal zustande gekommen ist, darf zumindest bezweifelt werden. Die Einstellung ist demnach Teil einer Einigung zwischen Meta und Starbuck, der das Social-Media-Unternehmen zuvor verklagt hatte, weil die Künstliche Intelligenz (AI) von Meta fälschlicherweise behauptet haben soll, Starbuck sei an den Unruhen im Kapitol im Januar 2021 beteiligt gewesen und sei überdies auch Mitglied der rechtsextremen Verschwörungsgruppe QAnon. Starbuck bestreitet jegliche Verbindung zu beiden. „Seit Meta sich mit Robby über diese wichtigen Themen ausgetauscht hat, hat das Unternehmen enorme Fortschritte bei der Verbesserung der Genauigkeit von Meta AI und der Minderung ideologischer und politischer Voreingenommenheit gemacht“, erklärte ein Sprecher von Meta jetzt zur neuen Personalie. 

Meta fest auf Trump-Kurs

Eigentümer Zuckerberg folgt damit einmal mehr dem Dekret von US-Präsident Donald Trump, der letzten Monat alle Tech-Unternehmen dazu aufforderte, KI-Modelle von den „woken Ideologien“ zu befreien, denn vielerorts seien diese „mit parteiischer Voreingenommenheit durchsetzt“. Wer sich weigere, dem drohte Trump mit dem Entzug von Regierungsaufträgen. 

Laut Trump sollen die Sprachmodelle nur noch „wahrheitsgemäß auf Benutzeranfragen nach Fakten oder Analysen reagieren“, zudem „historische Genauigkeit, wissenschaftliche Forschung und Objektivität priorisieren“ und somit „neutrale, unparteiische Werkzeuge“ seien, die Antworten „nicht zugunsten ideologischer Dogmen wie DEI manipulieren.“ Queere Vereine wie GLAAD befürchten, dass damit das Leben von queeren Personen und trans* Menschen weiter im digitalen Raum unterdrückt werden soll.  

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