Direkt zum Inhalt
LGBTIQ+ Wahlprüfsteine

LGBTIQ+ Wahlprüfsteine Dringender Aufruf zur Wahl vom LSVD+

ms - 06.02.2025 - 14:30 Uhr
Loading audio player...

Heute Mittag ging der Wahlomat online – eine wichtige Unterstützung für viele Menschen bei der Entscheidungshilfe, welche Partei sie bei der Bundestagswahl am 23. Februar wählen könnten. Passend dazu hat heute auch der Verband Queere Vielfalt (LSVD+) seine Wahlprüfsteine veröffentlicht. 

Acht Fragen zu LGBTIQ+

Der Verein hat dabei alle im Bundestag vertretenen Parteien zu ihrer Positionierung mit Blick auf LGBTIQ+ in acht Punkten befragt. Kernaspekte waren dabei der Schutz vor Diskriminierung und Gewalt, die Lage von Regenbogenfamilien, der Umgang mit queeren Flüchtlingen und die Rechte von Intersexuellen sowie nicht-binären und trans* Menschen. 

CDU/CSU, SPD, Bündnis90 / Die Grünen sowie FDP und die Linke beantworteten die Themenbereiche. Das BSW erklärte, es habe keine Kapazitäten für eine Beantwortung, die AfD antwortete nicht. Der LSVD+ hat deswegen von den beiden letzteren Parteien das jeweilige Wahlprogramm in ihre Analyse mit einbezogen. 

Aufruf zur Wahl 

Patrick Dörr aus dem Bundesvorstand des LSVD+ betont dazu: „Wir rufen mit Nachdruck dazu auf, erstens wählen zu gehen und zweitens nur solche Parteien zu wählen, die versprechen, die Menschenrechte von queeren Menschen zu wahren. Bei der Auswertung der Wahlprüfsteine zeigt sich, dass es massive Unterschiede bereits bei den demokratischen Parteien mit Bezug auf queere Menschenrechte gibt. Am deutlichsten werden die Unterschiede in der Positionierung bei den Fragen der Aufnahme queerer Geflüchteter und der Selbstbestimmungsrechte von trans*, inter und nicht-binären Menschen.“

Laut Dörr würden viele Bürger bei ihrer Wahlentscheidung die unterschiedlichen Themen abwägen, mit Blick auf die Wahlprüfsteine ergebe sich jedoch „ein klares Bild, welche Parteien unsere Interessen vertreten.“ 

Kritik an Wahlprüfsteinen

Kritik an den Wahlprüfsteinen und der Einschätzung des LSVD+ kommt von der FDP. Der Vorsitzende der Liberalen Schwulen, Lesben, Bi, Trans und Queer (Kurz: LiSL), Michael Kauch, erklärte: "Die Bewertungen des LSVD+ auf die Antworten der Parteien zu seinen Wahlprüfsteinen sind in diesem Jahr leider an mehreren Stellen nicht nachvollziehbar. Es drängt sich der Eindruck auf, dass teilweise mit unterschiedlichem Mass gemessen wurde."

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Opfer mit Böller angegriffen

Verdächtige 16 und 18 Jahre alt

Vor zwei Monaten kam es im Hamburger Stadtpark zu einem schwulenfeindlichen Angriff. Zwei Brüder wurden nun als Hauptverdächtige festgenommen.
Bilanz ESC 2025

Mehrwert für die Schweiz

Die Schweiz zieht ein positives Fazit über den ESC 2025 in Basel: Die Kassen klingelten und das Image hat sich deutlich verbessert.
Schwules Paar überfahren

Homophober Angriff in London

Mordprozess in London: Am Weihnachtsabend 2024 raste ein 30-Jähriger in eine Menschenmenge, darunter ein schwules Paar. Ein Mann starb dabei.
Lügen vor Millionenpublikum

Anti-LGBTIQ+-Rhetorik von rechts

In der „Tucker Carlson Show“ mit dem rechten Aktivisten Milo Yiannopoulos entlud sich wieder einmal eine Welle LGBTIQ+-feindlicher Rhetorik.
Lynchversuch an Universität

Student in Uganda angegriffen

Eine Gruppe homophober Studenten versuchte an der größten Universität in Uganda einen Kommilitonen zu ermorden. Jetzt hat der Fall erste Konsequenzen.
Neue Vorwürfe in England

Homophobie unter Polizisten

Erneut steht die britische Polizei in der Kritik: Verschleppte sie die Aufklärung von Raubüberfällen auf Schwule aufgrund von Homophobie?
Italiens neue Zensur

Verbotspläne schreiten voran

"Gott, Vaterland und Familie“: Nur Sexualkunde und LGBTIQ+ soll es an vielen Schulen Italiens bald nicht mehr geben, beschlossen die Parlamentarier.
Jugend unter Druck

Psychische Probleme stark vertreten

Viele queere Jugendliche haben Zukunftsängste, neuerdings auch mit Blick auf die Spaltung der Gesellschaft. Details offenbart eine neue Studie.