Festnahme in den USA Ein verurteilter Sexualstraftäter arbeitete jahrelang für LGBTIQ+-Medien
Ein besonderer Polizeifall sorgt derzeit in der US-Community für viel Aufsehen – die U.S. Marshals konnten jetzt nach jahrelangen Ermittlungen einen 66-jährigen schwulen Mann namens George Paul Bishop festnehmen, der bereits rechtskräftig für die Herstellung von Kinderpornografie verurteilt worden war. Immer wieder entwischte er der Polizei und arbeitete dabei offenbar über Jahre hinweg für LGBTIQ+-Medien, ohne dass offenbar irgendjemand etwas von seiner wahren Identität wusste.
Neun Jahre auf der Flucht
Mehrfach soll der flüchtige Sexualstraftäter seine neue Identität inklusive neuem Namen angenommen haben – zuletzt lebte er über Jahre hinweg unter einem Decknamen in Santa Cruz County, südlich von San Francisco. Von dort aus arbeitete er lange Zeit für mehrere namhafte Community-Medien sowie auch rund vier Jahre als Chefredakteur für den Los Angeles Blade.
Seit Juni 2016 wurde nach Angaben des Fairfax County Circuit Court in Virginia nahe Washington, D.C., nach Bishop gefahndet. Der heute 66-Jährige hat eine lange kriminelle Vergangenheit, bereits 2005 wurde er in Fairfax County wegen Herstellung und Besitz von Kinderpornografie verurteilt – damals hatte er mit einem 16-jährigen Jungen in Fesselausrüstung im Haus eines Freundes, der ebenso verurteilt worden war, pornografische Szenen gefilmt und fotografiert. Bishop wurde zu drei Jahren Gefängnis und zwölf weiteren Jahren auf Bewährung verurteilt. 2016 tauchte er allerdings unter und meldete sich nicht mehr wie juristisch angeordnet bei der örtlichen Polizei als verurteilter Sexualstraftäter.
Neue Straftaten?
Die Ermittler überprüfen derzeit, ob Bishop während seiner Arbeit in der LGBTIQ+-Community weitere Sexualstraftaten begangen hat oder neue Hardcore-Filme mit Minderjährigen drehte. Der 66-Jährige bleibt seit seiner Festnahme in Haft, im April werden in einer ersten Anhörung dann weitere Schritte vor Gericht beraten. LGBTIQ+-Medien in den USA befürchten, dass der Fall für die Reputation von queeren Medienhäusern langfristig schädlich sein könnte.