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Leben in Armut
Rubrik

Leben in Armut Rund 2,1 Millionen Homosexuelle und queere Menschen leben im Armutsbereich

ms - 13.12.2024 - 10:00 Uhr

Armut in Deutschland – nach wie vor besonders davon betroffen sind LGBTI*-Menschen in der Bundesrepublik. Eine neue Studie des Paritätischen Gesamtverbandes zeigt nun auf, dass die Problematik offenbar größer ist als bisher angenommen. Rund 2,1 Millionen Homosexuelle und queere Menschen leben statistisch umgerechnet nach Abzug von Miete, Nebenkosten sowie Kreditzinsen demnach im Armutsbereich. 

Hohe Wohn- und Lebenskosten

Insgesamt sind davon bundesweit 17,5 Millionen Deutsche betroffen – rund 5,4 Millionen mehr als bisher angenommen. Der Verband kritisierte dabei, dass ein Blick rein auf das Einkommen nicht ausreiche, um die tatsächliche Armut in Deutschland darzustellen – man müsse daneben auch die hohen Wohn- und Lebenskosten mit einbeziehen. 

Gerade in schwul-lesbischen Metropolen wie Berlin, Hamburg, Köln oder München sind diese besonders hoch – hier leben die meisten LGBTI*-Menschen in der Bundesrepublik. Die queer-politische Sprecherin der Linksfraktion, Kathrin Vogler, hat gegenüber SCHWULISSIMO in den letzten Jahren mehrfach kritisiert, dass der Aspekt der Armut bei der LGBTI*-Politik in Deutschland noch immer nicht ausreichend mitgedacht werde.

Jugendliche und Senioren

Im April dieses Jahres hatte auch das Statistische Bundesamt aufgezeigt, dass etwa jeder fünfte LGBTI*-Mensch in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht ist. Besonders betroffen innerhalb der Community sind davon junge Menschen sowie Senioren. Bereits im letzten Jahr zeichnete sich ab, dass rund 500.000 LGBTI*-Jugendliche mit Armut zu kämpfen haben. Gerade bei Minderheiten wie jungen queeren Personen führe Geldnot zu weiteren Problemen und verschlimmere die Lage überdies, so das Bundesamt.

Ähnlich dramatisch zeichnete sich zuletzt die Lage für homosexuelle Senioren hab, jeder Dritte lebt in der Bundesrepublik in Armut – die Rede ist dabei von mindestens 260.000 Menschen. Seit 2010 sind finanzielle Probleme unter Senioren dabei um fast 40 Prozent in Deutschland angestiegen. Bei schwulen Senioren wird die Problematik noch dadurch verstärkt, dass vielen von ihnen aufgrund des Schwulen-Paragrafen 175 ein regulärer Beruf oder eine Karriere verwehrt geblieben ist – was sich nun im Alter maßgeblich in niedrigen Rentenauszahlungen widerspiegelt.   

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