Ende des Regenbogenportals Umstrittenes LGBTI*-Informationsangebot des Bundesfamilienministeriums geht offline
Das bis heute umstrittene Regenbogenportal des Bundesfamilienministeriums wird am morgigen Freitag dauerhaft offline gehen. Frauenvereine sowie auch schwul-lesbische Verbände hatten die Informationsplattform immer wieder kritisiert, unter anderem wegen „Werbung für Pubertätsblocker“. Auch die CDU verurteilte das Angebot scharf und sprach von Kindeswohlgefährdung, die die lebenslange Einnahme von Medikamenten bagatellisiere. Erst nach massiver Kritik änderte das Ministerium daraufhin schließlich die angebotenen Texte.
Mehr queere Angebote online
Die Betreiber des Regenbogenportals wollten mit dem Online-Angebot maßgeblich seit 2022 Informationen zum Thema LGBTI* anbieten, insbesondere auch für Schulen und Lehrkräfte. In der hauseigenen Erklärung wird festgehalten, dass es inzwischen eine Vielzahl von Anbietern gäbe, die queerspezifische Themen vermitteln würden und über Aufklärungs-, Beratungs- und Freizeitangebote in der Nähe informieren. „Insofern mag das Regenbogenportal auch Impulse für eine Verbreiterung von Informationsangeboten gesetzt haben.“
Keine Gelder mehr fürs Regenbogenportal
Kurz vor dem Ende der Ampel-Regierung erklärt das Bundesfamilienministerium dann zum Ende des Regenbogenportals: „Der fortlaufende Betrieb einer Website ist jedoch nur mit einem beträchtlichen personellen und finanziellen Aufwand möglich, insbesondere aufgrund fortlaufender Investitionsbedarfe für eine technische und redaktionelle Aktualisierung und Weiterentwicklung. Zudem stünde ein zwingend erforderlicher weiterer Relaunch an, um die Website hinsichtlich technischer Funktionalität, Barrierefreiheit und Design auf einen Stand zu bringen, der heutigen Standards gerecht würde. Vor diesem Hintergrund ist nach sehr sorgfältiger Evaluation und Abwägung festzustellen, dass ein Weiterbetrieb des Regenbogenportals nicht wirtschaftlich abgebildet werden kann.“
Trauer und Freude in der Community
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) arbeite allerdings daran, die wesentlichen Inhalte in Form einer Broschüre weiterhin zugänglich machen zu wollen. Dabei bezieht sich das Ministerium auch auf den Aktionsplan „Queer Leben“ – ob dieser überhaupt 2025 noch umgesetzt wird, ist angesichts der Bundestagswahl im Februar 2025 allerdings äußert fraglich. In ersten Reaktionen zeigen sich Frauenvereine sowie auch schwul-lesbische Verbände auf X erfreut über das Ende des Angebots.
Trauer hingegen gibt es bei queeren Vereinen. Queeres Brandenburg und das Team des CSD Sachsen-Anhalt sprechen von einem Rückschritt und wollen die Artikel des Regenbogenportals alsbald erneut selbst online stellen.