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HIV und Organtransplantationen
Rubrik

HIV und Organtransplantationen Neue Hoffnung für HIV-positive Organempfänger in den USA

ms - 28.11.2024 - 12:00 Uhr

Das US-Gesundheitsministerium (U.S. Department of Health and Human Services, kurz HHS) hat die Regeln für Organtransplantationen bei Menschen mit HIV gelockert. Konkret sind ab sofort Nieren- und Leberspenden zwischen HIV-positiven Spendern und HIV-positiven Empfängern ohne Einschränkungen möglich. Solche Transplantationen waren bisher nur Menschen vorbehalten, die an Forschungsstudien teilnahmen.  

Hoffnung für HIV-positive Organempfänger 

Das HHS stützt seine Entscheidung dabei auf Untersuchungen, die die Sicherheit und Wirksamkeit von Nieren- und Lebertransplantationen bei Menschen mit HIV eindeutig belegen konnten. Rachel Levine, die stellvertretende Ministerin für Gesundheit, betonte dazu: „Durch die Abschaffung von Forschungsanforderungen in Bereichen, in denen sie nicht mehr erforderlich sind, können wir mehr Menschen mit HIV den Zugang zu lebensrettenden Transplantationen ermöglichen.“

HHS-Sekretär Xavier Becerra beteuerte überdies: „Wir werden auch weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun, um den Zugang zu lebensrettenden Organen zu verbessern und gleichzeitig die gesundheitlichen Ungleichheiten zu beseitigen, mit denen Menschen mit HIV konfrontiert sind.“

Und weiter: „Diese Regelung beseitigt unnötige Hindernisse für Nieren- und Lebertransplantationen, erweitert den Organspenderpool und verbessert die Ergebnisse für Transplantatempfänger mit HIV. Diese evidenzbasierte Aktualisierung der Richtlinie zeigt, dass wir uns dafür einsetzen, dass alle Amerikaner Zugang zu der Versorgung haben, die sie brauchen.“

Schrittweise zurück zur Normalität 

Bisher erlaubte das 2013 verabschiedete HOPE-Gesetz Organspenden zwischen Menschen mit HIV nur unter sehr strengen Richtlinien zu Forschungszwecken. Nach insgesamt 517 Nieren- und Lebertransplantationen dieser Art in den USA ist nun aber belegt, dass Nieren- und Lebertransplantationen zwischen HIV-Infizierten ähnlich hohe Überlebenschancen und geringe Abstoßungsraten aufweisen wie Transplantationen zwischen HIV-negativen Menschen. Gesonderte limitierende Regelungen sind also nicht mehr nötig. Vor dem HOPE-Gesetz 2013 galt ein 25-jähriges komplettes Verbot von HIV-positiven Organtransplantationen. 

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