Misshandlung an der Uni Zwölf US-Studenten attackierten brutal und hinterhältig einen schwulen Mann in Maryland
Die Tat schockt ob ihrer Kaltschnäuzigkeit und Herzlosigkeit in diesen Tagen viele Menschen in den USA – zwölf junge Studenten der Salisbury Universität im US-Bundesstaat Maryland sollen einen schwulen Mann zu sich gelockt und ihn anschließend grausam misshandelt haben.
Misshandlung im College-Wohnhaus
Die Tat soll sich Mitte Oktober zugetragen haben. Insgesamt zwölf männliche Studenten im Alter zwischen 18 und 21 Jahren fassten dabei offenbar den Plan, einen schwulen Mann unter Vortäuschung falscher Tatsachen zu sich einzuladen und ihn zu misshandeln. Einer von ihnen nahm dabei nach Angaben der Polizei über Social Media Kontakt mit einem schwulen erwachsenen Mann auf und lockte diesen schlussendlich in einen Apartmentkomplex für Studenten außerhalb des Campus.
Anstatt amüsanter Stunden oder einem sexuellen Abenteuer erwartete den Mann allerdings ein regelrechtes Martyrium. Im Apartmenthaus angekommen, „umringten zahlreiche Männer im College-Alter das Opfer und zwangen es, sich auf einen isolierten Stuhl in der Mitte des Wohnzimmers zu setzen“, so die Polizei. Anschließend beschimpften sie den Schwulen homophob, bevor sie immer wieder nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf das Opfer eintraten, ihn schlugen und bespuckten. Mehrfach versuchte der Homosexuelle, zu fliehen, doch immer wieder drückten ihn die zwölf Studenten demnach zu Boden.
Erst nach geraumer Zeit ließen die College-Schüler endlich von ihrem geschändeten Opfer ab. Der schwer verletzte Mann schaffte es anschließend eigenständig in die Notaufnahme eines Krankenhauses; er hatte eine gebrochene Rippe und zahlreiche schwere Blutergüsse und Prellungen am ganzen Körper, so die Ermittler.
Homophobes Hassverbrechen
Nach ersten Hinweisen hatte die Polizei rund zwei Wochen nach der Tat die ersten Untersuchungen aufgenommen. Mehrere Zeugenaussagen bestätigten demnach die Tat, zudem liegt den Beamten ein Handyvideo vor, das die Tat in allen Einzelheiten zeigt – die Studenten hatten sich selbst bei ihrer Attacke gefilmt.
Alle zwölf Studenten wurden daraufhin jetzt wegen Körperverletzung ersten Grades, Freiheitsberaubung, rücksichtsloser Gefährdung und damit zusammenhängender Hassverbrechen angeklagt, wie das Salisbury Polizei Department nun mitteilte. Für die Staatsanwaltschaft und die Polizei ist eindeutig, dass sie den Mann einzig aufgrund seiner sexuellen Orientierung attackiert und geschlagen hatten.
Mehrere der beschuldigten Studenten sind dabei offenbar Mitglied einer Studentenverbindung der Universität – es sei denkbar, so die Polizei, dass es sich dabei um ein studentisches Ritual gehandelt haben könnte. Ein Anwalt von einem der Studenten bestreitet indes die Tat – alle zwölf Studenten wurden in dieser Woche gegen Kaution freigelassen.
Schock und Ungläubigkeit
Die Präsidentin der Salisbury Universität, Carolyn Ringer Lepre, erklärte inzwischen auf X, dass die kurzzeitig verhafteten Studenten suspendiert wurden. Sie dürfen sich nicht auf dem Gelände des Campus aufhalten und auch nicht an akademischen Kursen teilnehmen. Außerdem sei die betreffende Studentenverbindung Sigma Alpha Epsilon aufgelöst worden, so Lepre weiter.
Zudem erklärte die Universitätspräsidentin gegenüber allen Studenten, Dozenten und Mitarbeitern in einem öffentlichen Statement: „Mir fehlen die richtigen Worte – sie können die Schwere des Schocks und der Ungläubigkeit, die wir alle teilen, nur unzureichend wiedergeben. Der Gedanke, dass Studenten der Salisbury Universität irgendein Verbrechen begehen, ist bereits erschütternd, aber der Gedanke, dass Studenten unserer Universität ein Verbrechen von solch verstörender Art begehen, ist wirklich entsetzlich. Gewalttaten gegen LGBTI* und Ally-Communitys sind nicht nur destruktiv, sondern stehen im Widerspruch zu den Prinzipien der Gemeinschaft, des Respekts und der Zugehörigkeit, die uns als Universität verbinden.“
Auch viele andere Studenten zeigten sich in öffentlichen Bekundungen schockiert von der menschenverachtenden Tat – die Salisbury Universität beherbergt rund 6.200 Studenten. Nächste Woche werden auf dem Campus eine Mahnwache und ein Solidaritätsmarsch stattfinden.