Daten über LGBTI*-Amerikaner Ab spätestens 2027 werden LGBTI*-Themen bei der Volksbefragung in den USA mit aufgenommen – der Grundstein für neue Gesetze und Schutzprojekte
Gute Nachrichten aus den USA: Fragen zur sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität sollen bis 2027 in die landesweit stattfindenden Volkszählungserhebungen mit aufgenommen werden. Queere Verbände versprechen sich dadurch erstmals detaillierte Daten zur Lebensrealität von LGBTI*-Amerikanern – die Grundlage für bessere Gesetze und zielgenaue Projekte zur Unterstützung, gerade auch für junge LGBTI*-Menschen. Nach aktuellem Stand dürfte es in den USA fast 20 Millionen homosexuelle und queere Amerikaner geben, Jugendliche nicht mitberechnet.
Immens große neue Datenlage
Das U.S. Census Bureau bestätigte jetzt, die neuen Fragen der American Community Survey binnen der nächsten drei Jahren verpflichtend mit aufzunehmen, es sind die ersten Änderungen im Fragenkatalog seit rund 27 Jahren. Die American Community Survey ist die umfassendste Erhebungsstelle für das Leben der Amerikaner, die neben vielen anderen Themen auch Pendlerzeiten, Internetzugang, Familienleben, Einkommen, Bildungsniveau, Behinderungen und Militärdienst abdeckt und eine Stichprobengröße von mehr als 3,5 Millionen Haushalten hat. Eine immens große Datenlage, auf die künftig auch LGBTI*-Verbände aufbauen können.
Wichtiges Anliegen weltweit
Auch in anderen Ländern wird seit Jahren um eine breitere Datenlage über die LGBTI*-Community gekämpft – diese ermöglicht auch, die Bandbreite von Homosexuellen und queeren Menschen allumfassend darzustellen, sodass auch Politiker diese nicht mehr missachten können. Zuletzt sorgte ein Streit um die Volksbefragung in Australien international für Aufsehen – trotz anderweitiger Versprechungen sollte zunächst in der Befragung 2026 LGBTI*-Themen keine Rolle spielen. Erst nach massiven Protesten vollzog die Regierung eine Kehrtwende.