Prozess in Wien Ein 30-jähriger Wiener soll eine Trans-Frau in seiner Wohnung über Tage eingesperrt und vergewaltigt haben
Ein Gerichtsprozess sorgt derzeit in Österreich für Aufsehen – in dieser Woche stand ein 30-jähriger Mann vor dem Wiener Landgericht, weil er eine Trans-Frau über mehrere Tage lang in seiner Wohnung eingesperrt, geschlagen und sexuell missbraucht haben soll.
Eingesperrt und vergewaltigt
Der Angeklagte hatte demnach die 41-jährige Trans-Frau über eine Dating-App kennengelernt. Aus dem Liebesspiel wurde offenbar schnell bitterer Ernst, der Tatverdächtige soll sein Opfer über drei Tage in der Wohnung eingesperrt, immer wieder geschlagen und schlussendlich auch zum Sex gezwungen haben. Die Trans-Frau erklärte vor Gericht, sie habe „dem Tod ins Auge geblickt“.
Im Laufe der Zeit sei der Mann dabei immer gewalttätiger geworden: „Er wurde immer aggressiver und hat auf mein Gesicht und meinen Hinterkopf eingeschlagen. Ich war voller Blut, die Nase war gebrochen. Ich schrie vom Balkon um Hilfe, aber niemand half.“ Unter Zwang soll es so auch zum Sex gekommen sein, sie habe „Angst vor Gewalt“ gehabt, so die 41-Jährige. Außerdem wird dem Angeklagten vorgeworfen, 150 Euro mittels der Bankkarte vom Konto der Trans-Frau abgebucht zu haben. Das Opfer befindet sich nach eigener Aussage bis heute in psychologischer Betreuung.
Taten unter Drogeneinfluss
Der 30-jährige Mann hatte vor Gericht indes angegeben, zur Tatzeit unter dem Einfluss von Crystal Meth und Kokain gestanden zu sein, der Vorfall tue ihm heute leid. Ein Urteil wurde am Wiener Landgericht nicht gesprochen, der Fall wird nun ausgeweitet aufgrund der möglichen Sexualdelikte und vor einem Schöffengericht weiter verhandelt werden. Bei einer Verurteilung drohen dem Angeklagten bis zu 15 Jahre Haft.