Das Ende vom Urlaubstraum Nach schwulem Sexverbot kommt jetzt die totale Medienzensur im einstigen Urlaubsziel Indonesien
Mit großen Schritten arbeitet die Regierung von Indonesien wohl immer weiter daran, das Leben von Homosexuellen bewusst noch mehr einzuschränken und auch direkt zu attackieren. Nachdem bereits Ende 2022 beschlossen worden war, im Zuge von weiteren Rechtsreformen gleichgeschlechtlichen Sex durch die juristische Hintertür ab spätestens 2026 zu verbieten und mit einer möglichen Haftstrafe von einem Jahr Gefängnis zu ahnden, soll nun das Thema Homosexualität insgesamt verboten werden.
Ein „negativer Lebensstil“
Mit dem neuen Mediengesetz im Land sollen Journalisten, Künstler, Filmproduzenten und Medienunternehmen generell massiv in ihrer Presse- und Meinungsfreiheit eingeschränkt werden. Die Reform des Rundfunkgesetzes sieht nun vor, dass alle Themen rund um Homosexualität künftig komplett verboten werden sollen.
Schwule und Lesben fallen dann unter die Prämisse „Berufe und Personen mit einem negativen Lebensstil“. Homosexuelle wie auch queere Menschen dürften dann weder im Printbereich noch online sowie in Filmen oder Serien gezeigt werden – das gilt dann nicht nur für inländische TV- und Medienanbieter, sondern auch für internationale Streamingdienste wie beispielsweise Netflix, Amazon Prime oder Apple TV.
Radikale Strafen gegen Medien
Die Strafen bei Verstößen sollen ebenso künftig drakonisch ausfallen: Einzelnen Medienschaffenden können Berufsverbote und Geldbußen bis hin zu Haftstrafen auferlegt werden, den Medienanstalten und Streamingunternehmen selbst droht der dauerhafte Entzug der Sendelizenz.
Einhergehend mit den neuen Plänen im Rundfunkbereich mehrten sich zuletzt die Meldungen von Razzien in Schwulensaunen und Massenverhaftungen von Homosexuellen im Land, auch in bisherigen Urlaubshotspots für Schwule wie die Ferieninsel Bali. Darüber hinaus geht die Regierung auch gegen LGBTI*-freundliche Resorts vor, die im Bereich Marketing oder online Homosexuelle gezielt ansprechen.