Direkt zum Inhalt
Das Ende vom Urlaubstraum
Rubrik

Das Ende vom Urlaubstraum Nach schwulem Sexverbot kommt jetzt die totale Medienzensur im einstigen Urlaubsziel Indonesien

ms - 04.06.2024 - 12:00 Uhr

Mit großen Schritten arbeitet die Regierung von Indonesien wohl immer weiter daran, das Leben von Homosexuellen bewusst noch mehr einzuschränken und auch direkt zu attackieren. Nachdem bereits Ende 2022 beschlossen worden war, im Zuge von weiteren Rechtsreformen gleichgeschlechtlichen Sex durch die juristische Hintertür ab spätestens 2026 zu verbieten und mit einer möglichen Haftstrafe von einem Jahr Gefängnis zu ahnden, soll nun das Thema Homosexualität insgesamt verboten werden. 

Ein „negativer Lebensstil“

Mit dem neuen Mediengesetz im Land sollen Journalisten, Künstler, Filmproduzenten und Medienunternehmen generell massiv in ihrer Presse- und Meinungsfreiheit eingeschränkt werden. Die Reform des Rundfunkgesetzes sieht nun vor, dass alle Themen rund um Homosexualität künftig komplett verboten werden sollen. 

Schwule und Lesben fallen dann unter die Prämisse „Berufe und Personen mit einem negativen Lebensstil“. Homosexuelle wie auch queere Menschen dürften dann weder im Printbereich noch online sowie in Filmen oder Serien gezeigt werden – das gilt dann nicht nur für inländische TV- und Medienanbieter, sondern auch für internationale Streamingdienste wie beispielsweise Netflix, Amazon Prime oder Apple TV.

Radikale Strafen gegen Medien

Die Strafen bei Verstößen sollen ebenso künftig drakonisch ausfallen: Einzelnen Medienschaffenden können Berufsverbote und Geldbußen bis hin zu Haftstrafen auferlegt werden, den Medienanstalten und Streamingunternehmen selbst droht der dauerhafte Entzug der Sendelizenz. 

Einhergehend mit den neuen Plänen im Rundfunkbereich mehrten sich zuletzt die Meldungen von Razzien in Schwulensaunen und Massenverhaftungen von Homosexuellen im Land, auch in bisherigen Urlaubshotspots für Schwule wie die Ferieninsel Bali. Darüber hinaus geht die Regierung auch gegen LGBTI*-freundliche Resorts vor, die im Bereich Marketing oder online Homosexuelle gezielt ansprechen.  

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Todesfall Roman Mercury

Todesursache sorgt für Bestürzung

Bestürzung im Todesfall Roman Mercury: Fans gehen davon aus, dass der 45-jährige Adult-Darsteller an „gebrochenem Herzen“ gestorben ist.
Selbstbestimmungsgesetz

Angst in der queeren Community

Die Angst in der queeren Community ist in diesen Tagen groß, dass das Selbstbestimmungsgesetz unter einer neuen Regierung überarbeitet wird.
Mordfall Sam Nordquist

Neue Details vor Gericht

In New York wurden vor Gericht nun weitere Details zum Mordfall Sam Nordquist bekannt: Der queere Mann wurde einen Monat lang grausam gefoltert.
Flucht nach Irland

Rosie O'Donnell lebt in Irland

Die lesbische US-Komikerin Rosie O'Donnell ist wegen US-Präsident Donald Trump nach Europa ausgewandert. Sie lebt nun in Irland.
Schwere Vorwürfe

Homophobie bei Vivienne Westwood?

Schwere Vorwürfe gegen das Modehaus Vivienne Westwood: Schwule Mitarbeiter sollen vom CEO immer wieder massiv beschimpft und gemobbt worden sein.
Angegriffen und missbraucht

Schwule Männer in Kamerun

Die Gewalt gegen schwule Männer in Kamerun wird immer dramatischer, warnen jetzt mehrere Verbände. Willkür, Attacken und Morde sind Alltag.
Sorge in Kanada

Trudeau-Nachfolger Mark Carney

Die Community in Kanada ist besorgt: Wie steht Trudeau-Nachfolger Mark Carney als baldiger neuer Premierminister zu LGBTIQ+? Bisher schweigt dieser.
Homo-Heilungen in den USA

Werden Verbote rückabgewickelt?

Der Supreme Court wird sich mit den bestehenden Verboten von Konversionstherapien in den USA befassen: Werden Homo-Heilungen wieder legal?
Absage an Meta

San Francisco Pride ohne IT-Gigant

Donnerschlag in den USA: Eines der größten CSD-Events der Welt, der San Francisco Pride, wirft Meta (Instagram, Facebook) aus dem Programm.