Direkt zum Inhalt
Selbstbestimmungsgesetz
Rubrik

Selbstbestimmungsgesetz Koalitionsgespräche zwischen SPD und Union - wird das Gesetz neu überarbeitet?

ms - 12.03.2025 - 15:00 Uhr

Was passiert mit dem Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) in Deutschland? CDU/CSU hatten vor der Bundestagswahl bekräftigt, das Gesetz rückabwickeln zu wollen, CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz erklärte dann gegenüber SCHWULISSIMO, dass die Partei das Gesetz überarbeiten will. Der queer-politische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Falko Droßmann, hatte gegenüber SCHWULISSIMO indes bekräftigt: „Für mich und meine Partei kann ich klar sagen: Das Selbstbestimmungsgesetz bleibt.“ Nun meldete sich auch der Verband Queere Vielfalt (LSVD+) zu Wort. 

Forderung nach Überarbeitung 

In der queeren Community sind die Bedenken groß, dass abermals Hand an das Selbstbestimmungsgesetz gelegt wird, einige schwul-lesbische Vereine sowie auch mehrere Frauen-Organisationen würden dies indes begrüßen. CDU-Kanzlerkandidat Merz hatte dazu im Interview mit SCHWULISSIMO betont: „Wir haben Respekt vor den Anliegen von Personen, die unter ihrer biologischen Geschlechtszuordnung leiden. Gleichzeitig wollen wir das Verfahren des Geschlechtswechsels wieder so gestalten, dass es keine Beliebigkeit zulässt und der rechtlichen Bedeutung des Geschlechts wieder Rechnung trägt. Mögliche vorschnelle und letztlich nicht tragfähige Entscheidungen mit ihren oft weit reichenden Folgen sollen vermieden werden. Deshalb wollen wir für Erwachsene die Pflicht zu einer psychologischen ärztlichen Beratung vor einem Personenstandswechsel einführen. Für Minderjährige soll in jedem Fall ein bestätigendes fachärztliches Gutachten erforderlich sein und eine gerichtliche Ersetzung der elterlichen Zustimmung wie in anderen Fällen nur möglich sein, wenn der Nachweis einer Kindeswohlgefährdung erbracht werden konnte.“ 

LSVD+ bekräftigt SBGG 

Nach den Sondierungsgesprächen zwischen SPD und Union sollen jetzt zeitnah die Koalitionsverhandlungen aufgenommen werden. Ob und wie dabei das Selbstbestimmungsgesetz zum Thema wird, ist derzeit offen. Kerstin Thost vom LSVD+ erklärte deswegen jetzt gegenüber dem Magazin Watson: „Das Selbstbestimmungsgesetz ist nicht verhandelbar. Erfolge wie das Gesetz, die das Leben einiger weniger so viel leichter machen, ohne dabei auch nur irgendwem zu schaden, dürfen nun nicht geopfert werden.“

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Streit um die US-Kultur

Wirft Trump schwule Künstler raus?

Der Hollywood-Schauspieler Harvey Fierstein erhebt jetzt schwere Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump – doch sind diese wirklich wahr?
Schuldspruch in New York

Tödliche Raubüberfälle bei Schwulen

Schuldspruch in New York: Alle Mitglieder einer Räuberbande wurden für schuldig gesprochen, Schwule brutal ausgeraubt zu haben, zwei starben dabei.
Appell für Zivilcourage

Kämpfen für gleiche Rechte

Vor der diesjährigen Pride-Saison betonte Amnesty International jetzt, wie wichtig es vor allem 2025 ist, sich für LGBTIQ+-Rechte einzusetzen.
Thailands Weg in die Zukunft

Neue Initiative für mehr Akzeptanz

Ein neuer Verein in Thailand will nun Anfeindungen von christlichen Gruppen gegen LGBTIQ+ entgegentreten. Das Ziel ist Akzeptanz auf Augenhöhe.
Ein besonderes Seniorenheim

Spanien würdigt schwule Senioren

Ein besonderes Vorbild-Projekt in Spanien: Ein Leben in Würde soll ein neues Seniorenheim in Madrid homosexuellen Opfern der Franco-Diktatur schenken.
Glück in der Community

Wo sind LGBTIQ+-Menschen happy?

Es gibt eine erstaunliche Korrelation zwischen LGBTIQ+-Rechten und der Zufriedenheit einer Gesellschaft: Am glücklichsten sind weltweit die Finnen!
Mordfall Janne Puhakka

Prozessauftakt in Finnland

Prozessauftakt in Finnland: Der beliebte schwule Eishockeystar Janne Puhakka (29) soll von seinem 66-jährigen Partner grausm ermordet worden sein.
Studie der Charité

Mpox bei Menschen mit HIV

Eine neue Studie der Berliner Charité belegt die hohe Wirksamkeit der Affenpocken-Impfung. Bei Menschen mit HIV wirkt diese deutlich schlechter.
Todesfall AnNa R.

Natürliche Todesursache bestätigt

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat die Ermittlungen zum Tod der Rosenstolz-Sängerin AnNa R. abgeschlossen. Fans gedenken der Sängerin nun in Berlin.